Freie Reichsstadt Lipisa
Lipisa | |
In Freiheit vereint | |
vollständige Bezeichnung |
Freie Reichsstadt Lipisa |
Politik | |
Gebietsform | Reichsstadt |
Teil von | Rabenstein |
Rat der Stadt | Erzschultheiße Hagen Arzati, Cornelius Ehler und Hanka Richter von Gohlitz |
Geographie | |
Fläche | 340 km² |
Regierungssitz | Lipisa |
besondere Orte |
Der Bruel, Leuenmarkt, Krystallpalast, Die Große Arena, Der Rabe |
Population | 43.000 |
Struktur | Menschen, Elfen, Zwerge, Orks |
Wirtschaft | |
Handelsware | Felle, Tuch, Luxuswaren und alles, womit sich irgendwie Geld verdienen lässt |
Strukturen | |
Die Freie Reichsstadt Lipisa lieg im tief im Süden des Königsreichs, eingekreist durch das Herzogtum Elsterthal und ist im ganzen Königreich Rabenstein berüchtigt für die freiheitliche Denkweise ihrer Bürger. Aber da sie pünktlich die Stadt ihre Steuern in nicht unerheblicher Höhe zahlt, wird geduldet, dass sie sich unabhängig und nur dem König unterstellt, mit einem gewähltem Rat der Stadt selbstverwaltet.
Über die Stadt
Die „Stadt der 14 Türme“, „Stadt der Händler und Kaufleute“, „Gartenstadt“, „Messestadt“, „Musikstadt“, „Buchstadt“ – Lipisa hat viele Beinamen. Und sie alle zeigen, wie vielfältig die Stadt ist und wie viele Gesichter sie hat.
Aber auch schon der Begriff Stadt ist eigentlich falsch. Denn die Freie Reichsstadt Lipisa besteht aus einer riesigen Stadt, die bereits mehrere Dörfer geschluckt hat und mit Abstand die größte Stadt in Rabenstein ist, in Bezug auf Fläche und Bevölkerung. Außerdem ist sie auch die reichste Stadt.
Die Stadt gebietet allerdings auch über eine große Zahl an umliegenden, sogenannten Ratsdörfern, die zwar allesamt zur Stadt dazugehören, aber nicht Teil der Stadt sind. Auch ist die Stadt mit einigen direkt angrenzenden Dörfern fast schon verwachsen und die Stadtmauer spendet einigen Gärten der davor liegenden Häuser Schatten. Ein paar dieser Ratsdörfer wie Eyderitz und Conewitz sind über die Jahrhunderte so groß geworden, dass sie in anderen Teilen Rabensteins schon längst Stadtstatus erhalten hätten. Kurzum: Lipisa ist groß, reich und sehr anders.
Wappen
Nach dem Freikauf von Elsterthal bzw. Hartenfels wurde das Stadtwappen in seine heutige Form geändert. Der alte Löwe der Leuenmark und des Grafenhauses Belborg auf der linken Seite des Schildes wurde beibehalten und in den Farben Rabensteins gefärbt. Die auf der rechten Seite gezeigten Säulen repräsentieren die Säulen, auf denen die Macht von Lipisa steht:
- Freiheit
- Handel
- Handwerk
- Gildenmiliz
- Königstreue
Das Motto der Stadt lautet: „In Freiheit vereint“ und spielt auf den Zusammenhalt und die neue Gleichheit der Handwerksgilden, der Kaufleute und des Adels an.
Geschichte
In heidnischer Zeit
Die Geschichte der Freien Reichsstadt Lipisa beginnt in der Mythischen Zeit, als Hauptheiligtum innerhalb des Stammesgebietes der Churtizi. Im Laufe der Zeit wurde das Stammesgebiet immer größer, durch Krieg und Zusammenschlüsse. Lipisa wurde in dieser Zeit zur Tempelfestung ausgebaut.
Als dann die Einwanderungswellen der alten Tautanier kamen und den neuen Glauben an die Zwei Götter Argyr und Lyxxark mitbrachten, wehrten sich die Churtizi sehr lange gegen die neuen Mächte. Sie unterhielten jedoch weitreichende Handelbeziehungen mit den jungen Reichen und holten sich sogar Unterstützung im Kampf gegen andere Nachbarn. So schloss König Hartlieb der Friedliche von Hartenfels einen Beistandspakt mit dem Reich der Churtizen gegen das Reich der Siursili.
Die Bruderkriege führten zu einem schleichenden Niedergang der Churtizen und Siursili, der durch wechselnde Allianzen mit den Reichen der Tautanier noch beschleunigt wurde. Und schließlich war es ein Leichtes, die geschwächten Reiche im Königreich Hartenfels einzugliedern.
Lipisa unter der Dynastie der Belborgs
Lipisa behielt seine Stellung als Metropole der Region. Der alte heidnische Tempel in der alten Tempelfestung wird jedoch in einen Tempel der Zwei Götter umgewidmet und einige Jahre später während der Regentschaft von Königin Anna der Hartenfelserin geschliffen und als prachtvolles, wehrhaftes Kloster Magna neu errichtet. Die Missionierung wird mit großem Druck umgesetzt.
Bel, ein Stammesführer aus dem Gebiet der heutigen Mark Annaburg zu Hartenfels, dessen Stamm sich nach der Annektierung sehr schnell zu treuen Gefolgsleuten der Hartenfelser entwickelte, wurde als Verwalter der neuen Grafschaft eingesetzt. Er ließ auch eine neue Burg errichten, um die Verteidigungsfähigkeit der immer größer werdenden Stadt zu verbessern. Die Burg erhielt seinen Namen und wurde zum Stammsitz der Dynastie der Belborgs zu Lipisa, als Grafen der Leuenmark mit Lipisa als ihrer Hauptstadt.
Nach dem Anschluss des Königreiches Hartenfels an das Großkönigreich Rabenstein unter König Rukus IV. im Jahre 250 vF, behielt Lipisa wieder seine Stellung als Handelsmetropole. Vor allem der Brüll als zentrales Handelszentrum blühte noch mehr auf. Die Händler der Stadt zogen quer durch die Länder des heutigen Rabensteins und weit über die Grenzen hinaus. Zudem sicherte Graf Ripert von Belborg der Stadt das Geleitprivileg zu. Auch der Buchdruck hatte in Lipisa bereits eine frühe Wiege. Ab 212 vF wurde im Handwerkshof des Kunz Achterofen die erste Druckerei auf dem Gebiet des heutigen Rabensteins gegründet.
Lipisa wurde darüber hinaus aber auch zu einem Zentrum der Kunst, Kultur und Forschung.
Herzog Hartgar der Schiffer von Hartenfels, lies in großem Umfang schiffbare Kanäle zu den Städten abseits der großen Flüsse an sowie zu den wichtigsten An- und Abbaugebieten anlegen, zudem kleinere Flüsse verbreitern, neue Wege und Straßen anlegen und stattet einige Städte mit weitergehenden Rechten aus. So erhielt Lipisa unter anderem das Münzrecht. Graf Stanko Belborg gab den Gilden erhebliche Mitbestimmungsrechte, aus welcher die Gilden großes Selbstbewusstsein zogen und welcher der Grundstein für den späteren Status einer Freien Reichsstadt begründete.
Lipisa während des Großen Krieges
Der große Krieg begann im Herzogtum Hartenfels durch den Bruderkrieg des Herzogshauses.
Herzog Hartgar „der Letzte“ von Hartenfels setzte entgegen der bisherigen Tradition seine beiden Söhne Hartmut und Hatto als gleichberechtige Erben ein. Beide regieren zunächst gemeinsam. Doch nach einigen Jahre zerstritten sich die beiden Brüder über die gemeinsame Politik. Der Großteil des Hartenfelser Adels unterstützte mehr und mehr die Politik von Hatto, der zurückhaltend regierte – entgegengesetzt zu seinem älteren Bruder Hartmut. So kam es zum Streit, in dessen Folge Hartmut vertrieben wurde und sich in den Schutz des Grafen von Glomaci begab.
In der ersten blutigen Schlacht bei Weißberg erlitten beide Heere schwere Verluste. Beide Herzöge wurden verwundet vom Schlachtfeld geborgen, worauf Unterhändler einen Waffenstillstand aushandelten, der die nächsten Jahre anhielt. Die Spaltung des Herzogtums Hartenfels wurde damit quasi festgeschrieben.
Das Grafenhaus der Belborgs versuchte vergeblich eine Spaltung ihrer Leuenmark zu verhindern, konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Die Leuenmark zersplitterte ebenso wie das gesamte Herzogtum in einem Bruderkrieg.
Vor diesem Hintergrund wurden auf beiden Seiten des Krieges Befestigungen erweitert und große Truppenkontingente aufgestellt. In Lipisa sollten unter anderem die Gilden eigene Gildenmilizbanner aufstellen. Die Gilden besaßen zu diesem Zeitpunkt bereits große Macht in Lipisa. Und einige der Gilden waren zudem immens reich. Zudem musste schon damals ein jeder, der in Lipisa einem Handwerk nachgehen oder etwas auf einem Markt oder auf den Straßen verkaufen wollte, Mitglied in der jeweiligen Gilde sein. So kam es, dass die Gilden die größten Gildenmilizkontingente aufstellen konnten und sich diese Unterstützung in den nachfolgenden Jahren des Krieges auch teuer bezahlen ließen.
So geschwächt, war es nur eine Frage der Zeit, bis die benachbarten Reiche in Hartenfels einfielen.
Elsterthaler und Bernburger Truppen konnten während des Großen Krieges mit wechselndem Schlachtenglück schlussendlich fast alle Gebiete westlich der Mulde erobern. Auch wenn sich das stark befestigte Lipisa noch sehr viel länger halten konnte, als die meisten umliegenden Gebiete, wurde es schließlich etwa um 40 vF nach fast einjähriger Belagerung erobert und kam unter Elsterthaler Verwaltung. Die wenigen Überlebenden des Grafenhauses flohen über die Mulde nach Osten.
Die Erstürmung der Stadt war das Fanal der „Großen Schlacht von Lipisa“, einer der schlimmsten Schlacht im Großen Krieg. In der Schlacht stritten Elsterthaler, Bernburger, Hartenfelser und Fynsterwalder Trupen, unterstützt durch Drakarianische und viele andere ausländische Söldner. An die Schlacht erinnert der Kriegerturm von Uebelessen, einer der heutigen Wahrzeichen von Lipisa und zugleich einer der 14 Türme der Stadt.
Lipisa als Freie Reichsstadt Rabensteins
Im Großen Frieden wurden die eroberten Gebiete der ehemaligen Leuenmark zum größten Teil Elsterthal zugesprochen.
Jedoch konnten die Verhandlungsteilnehmer aus Lipisa eine angeblich sagenhaft große Menge Gold aufbringen, um sich während des großen Reichstages vom König den Status einer freien Reichsstadt zu erkaufen. Darüber hinaus müssen die Lipisaner seitdem jedes Jahr dem König die sogenannte Lipisa-Steuer zahlen, um diesen Status zu behalten.
Bei den Verhandlungen arbeiteten die Lipiser mit den Vertretern der Handelsstadt Freifurth zusammen, die ebenfalls den Status einer Freien Reichsstadt erhielten.
Das Herrscherhaus der Belborger zog sich aus Lipisa zurück und verkaufte dem neuen Rat der Stadt alle Anwesen bis auf ein kleines Palais (Palais Belborg). Stattdessen zog nun der Erzschultheiß in das Weiße Schloss – das Stadtschloss der ehemaligen Grafen ein.
Etwa die Hälfte der Adligen, die sich in Lipisa niedergelassen hatten, blieben. Die andere Hälfte ging ins Exil nach Elsterthal oder Hartenfels. Gleichzeitig schlossen sich die meisten der Landadligen rings um Lipisa der Stadt an, wodurch das Territorium der Freien Reichsstadt sich fast verdoppelte.
Die durch den Krieg noch mächtiger gewordenen Gilden behielten ihren Einfluss und sicherten sich durch das „Goldene Buch der Stadt“ ihren Einfluss in der Regierung bis in die heutige Zeit.
Die Neuzeit
Der Dämonenball von 247 / 248 nF
Während der Dunklen Zeit, als der Dämonenprinz Kar die Burg Rabenstein und einige der umliegenden Gebiete unter seine Kontrolle bringen konnte, fühlten sich einige Dämonologen genötigt, ebenfalls tätig zu werden. In Lipisa wurde so unter anderem ein Ball der Gesellschaft zur Förderung der Magischen Disputation durch Dämonologen gekapert. Augenzeugen berichten von unsäglichen Szenen: „Wir hielten es zuerst für einen Scherz. Bis der Gehörnte meiner Tänzerin den Kopf abschlug….“ Zum Glück konnten die schlimmsten Untaten durch das beherzte Eingreifen der sonst eher zurückhaltenden Magier vor Ort sowie durch einige anwesende Mitglieder der Duellierenden Gesellschaft zu Lipisa unter Kontrolle gebracht werden.
Der Bandenkrieg von 265 nF
Im Herbst 265 schlugen für etwa 2 Wochen Feindseligkeiten zwischen Gruppierungen in offene Kämpfe um, denen etwa 50 Personen zum Opfer fielen und viele mehr verletzt wurden. Als Konsequenz musste der Ratsmarschall zurücktreten, dem Hauptmann der Nachtwache wurde wegen Bestechlichkeit und gefährlicher Unfähigkeit der Prozess gemacht. Ein weiterer Offizier der Nachtwache wurde wegen nachgewiesener, schwerer Straftaten entlassen und an das anklagende Herzogtum ausgeliefert.
Gründung der Vereinigten Rabensteiner Handelsgesellschaft 270 nF
Als nach der Entdeckung des Kanals zwischen dem Tinarrischen Meer und dem Drachenmeer das Interesse am Überseehandel geweckt wurde, zeigten sich auch einige der Lipiser Handelshäuser interessiert. Um das hohe finanzielle Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde daraufhin in Lipisa die Vereinigte Rabensteiner Handelsgesellschaft gegründet.
Regierung
Die Erzschultheiße
Offizieller Titel: Erzschultheiß der Freien und Reichsstadt Lipisa, Primus Inter Pares, Herr der 14 Türme, Magister Honoris der Alma Mater Lipisensis etc.
Der Erzschultheiß der Stadt wird aus den Reihen des Gildenrats und des Rates der Stadt gewählt. Seine Amtszeit beträgt 3 Jahre. Dann muss er sich einer erneuten Wahl stellen.
Der Erzschultheiß residiert im Löwenpalais, einem prunkvollen Schlossbau neben dem Rathaus, mit dem es durch eine Brücke verbunden ist. Früher war das Löwenpalais das Stadtschloss der Dynastie der Belborger Grafen. Die aktuellen Erzschultheiße sind Hagen Arzati, Cornelius Ehler und Wolfram Richter von Gohlitz.
Rat der Stadt
Der Rat der Stadt ist dem Erzschultheiß unterstellt. Ihm gehören 12 Ratsherren oder Ratsdamen sowie der Erzschultheiß selbst an, der auch den Vorsitz im Rat führt. Der Rat bestimmt große Teile der Stadtpolitik, wie etwa:
- Handelsaufsicht
- Münz- und Steuerwesen
- Bauwesen
- Brücken
- Finanzwesen
- Marktaufsicht
- Vergabe von Bürgerbriefen
- Aufsicht über die Gärten
Durch die Aufgabengebiete haben Personen, die es einmal bis in den Rat der Stadt geschafft haben, natürlich viel bessere Möglichkeiten für Geschäfte, als jeder andere. Traditionell werden die Ratsmitglieder von den großen Kaufmannsfamilien und Adelshäusern gestellt. Gewählt werden sie von der Stadtversammlung.
Ratsgarde
Der Erzschultheiß wird von einer eigenen Leibgarde geschützt. Diese sichert außerdem das Rathaus und das Löwenpalais. Sie begleitet den Erzschultheiß auch als Leibgarde auf Reisen.
Die Ratsgarde umfasst 21 Kämpfer in 2 Lanzen zu je 10 Mann.
Während die Gildenmiliz einen Wappenrock in den 3 Farben von Lipisa trägt und das Wappen der Stadt nur als auf einem Wappenschild in Höhe des Herzens, trägt die Ratsgarde ein großes, goldumrahmtes Wappen in der Brustmitte und dazu Prunkschultern.
Gildenrat
Der Gildenrat besteht parallel zum Rat der Stadt, aus ebenfalls 12 Ratsherren, die dem Erzschultheiß unterstellt sind. Auch diesem Rat steht der Erzschultheiß vor. Der Gildenrat wurde einstmals als Kontrollinstanz für den Rat der Stadt gebildet und übernahm im Laufe der Zeit einige eigene Aufgabengebiete:
- Sämtliche Handwerks- & Gildenangelegenheiten
- Kommando über die Gildenmiliz
- Aufsicht über die Stadtbefestigungen
- Gesundheitswesen bzw. Aufsicht über die Heiler- & Waisenhäuser
- Schulwesen
- Almosenvergabe
In den Gildenrat können ausschließlich Mitglieder der Gilden gewählt werden. Die Kandidaten für die Posten werden meist zuvor in der Versammlung der Gilden im Großen Gildenhaus bestimmt.
Stadtversammlung
Die Stadtversammlung ist die große Versammlung aller „großen Familien“ und der wichtigsten Gilden der Stadt.
Hier sind sämtliche Mitglieder der Oberschicht-Familienvertreten, die im Goldenen Buch der Stadt stehen. In diesem Buch sind alle adligen Familien, die mächtigsten Kaufmannsfamilien und die einflussreichsten Handwerker der Stadt verzeichnet. Sie alle haben einen vererbbaren Sitz in der Stadtversammlung.
Das andere Viertel der Sitze wird von Vertretern den Großen Gilden besetzt.
Die Versammlung muss zu allen wichtigen Gesetzen angehört werden. Sie wählt die Mitglieder des Rates der Stadt und die Mitglieder des Gildenrates.
Die Mitglieder der Stadtversammlung achten tunlichst darauf, unter sich zu bleiben. Neue Sitze werden entsprechend selten vergeben, wenn genügend Gold geflossen ist oder Personen einfach zu einflussreich geworden sind, um sie zu länger ignorieren.
Familien, die es einmal in die Stadtversammlung und damit ins Goldene Buch er Stadt geschafft haben, gehören der absoluten Elite der Stadt an und verlieren dieses Status normalerweise auch nicht wieder. Da die Sitze an die Familien gebunden sind, bestimmen die jeweiligen Familien über die Person, die sie in der Versammlung vertritt.
Gerichtshof von Lipisa
Die Mitglieder des Gerichtshofes von Lipisa werden jeweils zur Hälfte vom Gildenrat und vom Rat der Stadt bestimmt. Das Gericht befasst sich mit sämtlichen Straftaten in der Stadt und rühmt sich für seine Unabhängigkeit. Immerhin kann hier kein Adliger einfach so nach Gusto urteilen, sondern man ist eine von der Bevölkerung gewählte, freie Gerechtigkeitsinstanz.
Jedoch sagt man den Richtern nach, dass die eine oder andere kleinere oder größere Gefälligkeit Urteile schon beeinflussen können, natürlich nur im Rahmen…
Gildenmiliz
Die Gildenmiliz ist für den Schutz der Stadt und der dazugehörigen Dörfer verantwortlich und agiert wie eine Stadtwache. Gegründet wurde sie im großen Krieg, als die Stadt immer wieder belagert wurde und das reguläre Aufgebot der Grafen der Leuenmark nicht mehr ausreichte.
Die Gilden von Lipisa stellten damals ein großes Aufgebot auf und erhielten im Gegenzug weitere Rechte und Freiheiten zugebilligt. Bis heute wird die Gildenmiliz durch die Gilden kontrolliert. Und bis heute muss ein jeder Lehrling vor seiner Freisprechung ein halbes Jahr in der Gildenmiliz gedient haben.
Dazu kommen Berufskriegern, die den Stamm der Banner und Lanzen bilden. Verstärkt werden sie durch eine große Zahl an Orks. Eine Besonderheit ist die Nachtwache. Diese besteht zum größten Teil aus Orks, die zumeist menschliche Waibel und Hauptleute haben. Ab und an steigen jedoch auch besonders verdiente Orks in diese Ränge auf.
Stärke, Struktur und Ausrüstung
Nach dem Großen Krieg wurde die Gildenmiliz auf eine Stärke von 600 Wachen reduziert. Diese sind aufgeteilt in 6 Banner zu je 5 Lanzen, die wiederum jeweils 21 Mann Stärke haben. Die Nachtschicht übernimmt allein die Nachtwache.
Ränge
Ratsmarschall Hauptmann Wachtmeister Unterwachtmeister (Gilden-Milizionär)
Die altehrwürdigen Banner sind:
- Die Alte Garde
- Altstädter Löwen
- Neustädter Rüpel
- Rudenitzer Schilde
- Golitzer Raben
- Nachtwache
Stationiert ist die Gildenmiliz ist in den Vesten der Stadt und den Wachhäusern in den jeweiligen Stadtmarken und in einigen der größeren Ratsdörfer. Die Ausrüstung besteht aus Helm, Harnisch, Stangenwaffen, Schilden, Knüppeln und Hand-Armbrüsten. In den Arsenalen lagern jedoch auch Kettenhemden, Schwerter, Äxte, Bögen, schwere Armbrüste und Belagerungswaffen.
Kommandant
Der Kommandant im Rang eines Ratsmarschalls der Stadt Lipisa ist aktuell: Hermann Kuratz
Lipiser Stadtrecht
Das Lipiser Stadtrecht war und ist Vorbild für einen großen Teil der Städte Rabensteins. Aufgrund der schon früh erreichten Größe und Macht von Lipisa, konnte sich die Stadt recht früh schon viele Freiheiten erkaufen, die teilweise später an ihre Tochterstädte weitergeben konnte. Zu Streitfällen bezüglich des Lipiser Stadtrechts wird vor dem Lipiser Oberhof verhandelt. Anrufen können diesen alle Rabensteiner Bürger und Städte, die Auslegungsfragen zum Lipiser Stadtrecht haben. Das Stadtrecht gilt in der Stadt selbst sowie in den zur Stadt gehörenden Feldmarken. Für die Durchsetzung des Rechts ist die Stadt selbst verantwortlich. In den Dörfern, die der Stadt oder ihren Bürgern vermacht werden, gilt das Recht des Lehnsherrn, nicht aber das Stadtrecht.
Das Wichtigste für Reisende
Personen- und Warenverkehr nach Lipisa
An den Stadttoren werden die Warentransporte aus und in die Stadt kontrolliert und nur registriert. Die Torschreiber stellen Zettel aus, mit Ladung und Lasttieren. Die fälligen Zölle werden dann erst am Leuenmarkt erhoben, nachdem die Waren in der Waage gewogen und die fälligen Abgaben berechnet sind. Personen, die nach Lipisa einreisen wollen, müssen sich ebenfalls am Stadttor registrieren. Ihre Namen werden dann im „Torzettel“ veröffentlicht. Außerdem ist am Stadttor auch der Torkupfer fällig, eine Art Eintrittsgeld für die Stadt in Höhe von 2 Kupfer. Von diesem Geld werden die Stadtbefestigungen und der Unterhalt der Gildenmiliz finanziert.
Gildenzwang & Gildenzehnt
Sollte ein Durchreisender oder ein anderer Ortsfremder in der Stadt Geld verdienen wollen, so muss er sich bei der jeweiligen Gilde für die Zeit seines Aufenthaltes registrieren lassen und den Gildenzehnt abtreten. Die „Registratur“ kann unkompliziert im Großen Gildenhaus oder im Haus der jeweiligen Gilde durchgeführt werden. Die Gilden haben das Recht, jederzeit einen jeden innerhalb der Grenzen Lipisas auf eine gültige Arbeitslizenz und die Abgabe des Gildenzehnts zu kontrollieren. Auf den Gildenzwang wird an den Stadttoren durch einen großen Anschlag hingewiesen. Und auch die Einheimischen achten argwöhnisch darauf, dass ja niemand ohne gültige Lizenz arbeitet.
Bevölkerung
Innerhalb der Mauern Lipisas leben etwa 11.000 Menschen und etwa eintausend Orks. Zu sehen bekommt man andere Nicht-Menschen selten oder nur in besonderen Gebieten. Außerhalb der Mauern, in den zu Lipisa gehörenden Ratsdörfern leben noch einmal etwa 27.000 Menschen und etwa 3.000 Orks. In den Gesichtern der Lipisaner sieht man viele verschiedene Einschläge, den dunklen Teint der Nachfahren der alten Tautanier, die hohen Wangenknochen der alten heidnischen Völker und auch die hellen Haare, der von Norden eingewanderten Siedler. Dazu kommen Zungenschläge aus vieler Herren Länder, vor allem bei Händlern, die sich in Lipisa niedergelassen haben oder der Stadt nur einen Besuch abstatten
Der typische Lipisaer – Das Klischee
Lipisaner sind vor allem stolz, selbstbewusst und diskussionsfreudig. Sie gelten aber auch als sehr gesellig, gastfreundschaftlich und gemütlich. Gern wird nach getaner Arbeit ein Bier oder Wein in geselliger Runde getrunken. Entsprechend belebt und vielfältig sind auch die Tavernen und Gasthäuser der Stadt.
Die Städter sind ungewöhnlich stolz auf ihre Stadt, denn sie verdanken ihr viele Freiheiten, die es in den anderen Provinzen Rabensteins so vielfach nicht gibt. Und wer dankbar ist, gibt diese Dankbarkeit gern zurück – meist in Form von Spenden oder einem neuen, öffentlichen Park. Und da die Parks meist mindestens eine Gastwirtschaft besitzen, meist umgeben von wunderschönem Grün, locken sie die Städter in Massen an.
Das Leben des typischen Lipisaners ist meist geprägt von seiner Stadtmark und der Zugehörigkeit zu einer der vielen Gilden. Ohne seine Gilde ist ein Lipisaner nichts. Denn die Gilden sind mächtig und einflussreich und niemand will und kann es sich leisten, die für seinen Gelderwerb wichtige Gilde zu verprellen – oder irgendeine der anderen Gilden. Wer es sich leisten kann, genießt das Leben in vollen Zügen. Denn Lipisaner feiern gern und ausgelassen. Die Bälle der Stadt sind der Höhepunkt des kulturellen Lebens. Natürlich gilt auch in Lipisa, wie in vielen Gebieten des südlichen Rabensteins, die Regel der 4. Mahlzeit (zumindest für alle, die es sich leisten können). Der „Guchen“ wird gern zusammen mit Kaffee, Tee oder Likör gereicht. Auch das einfache Volk versucht einen einfachen Guchen aufzutischen.
Grünhäute
In Lipisa leben schätzungsweise 1.000 Grünhäute, vor allem am Stadtrand, in der Nähe des Hafens und in der Waldstadt. Außerhalb der Mauern von Lipisa gibt es weitere, reine orkische Siedlungen, von denen aus die Orks jeden Morgen zum Arbeiten in die Stadt gehen.
Die meisten Orks sind Mitglied in den rein Grünhäutigen Gilden der Kanalreiniger, Lastenträger, Holzstapler, Leibwächter sowie in der Nachtwache. Auch im Tiergarten leben etwa 70 Grünhäute als lebendes Anschauungsobjekt für interessierte Städter. Weitere 200 Orks dienen in der Gildenmiliz, zumeist als Nachtwache.
Die Stadt
Die Bebauung besteht zum einen Teil aus massiven Steingebäuden, wie den Handelshöfen, Schlössern oder Palais der Adeligen oder den offiziellen Gebäuden. Ein großer Teil der Bürgerhäuser ist jedoch in Holzbauweise errichtet. Die großen Plätze sind ebenso wie die meisten Straßen gepflastert und haben zum Teil Brunnen. Darüber hinaus besitzt die Stadt auch öffentliche Kunstwerke und Denkmäler.
Regierung
In Lipisa gibt es insgesamt 14 Stadtmarken, die jeweils von einem Schultheiß regiert werden. Ihm untersteht auch die Bezirkskanzlei, eine Art Vertretung der beiden Räte in den Bezirken. An sie können sich Bürger mit einem Anliegen wenden.
Die 14 Türme
In jedem der 14 Stadtmarken gibt es jeweils einen Turm, der zum Wahrzeichen des Bezirks geworden ist. Einige der Türme werden immer wieder erweitert, vergrößert, erhalten neue Anbauten usw. Sie sind allesamt Ausdruck des Stolzes der Bewohner der Stadtmark und wurden bis auf wenige Ausnahmen allein von den Bewohnern der Stadtmark errichtet. Die drei bekanntesten Türme sind sicherlich der Turm des Krystallpalastes in der Südstadt, der Kriegerturm von Uebelessen und der Turm der Gesellschaft der Magischen Disputation in der Neustadt.
Die 14 Stadtmarken
Die Altstadt ist das Zentrum von Lipisa, von hier aus begann der Aufstieg der Stadt zur wichtigsten Metropole Rabensteins. Und noch immer pulsiert hier das Leben.
Im Zentrum der Altstadt liegt der Leuenmarkt an der Kreuzung der beiden größten Handelsstraßen Rabensteins, der Großen Königsstraße und der Reichsstraße. Hier steht auch das Rathaus, das Gerichtsgebäude, das Palais Hohenthal und das Großen Gildenhaus. In den Leuenmarkt mündet auch der Bruel.
In der Altstadt steht auch die Veste Belborg, mit der Münze und der Schatzkammer der Stadt.
Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Ober- und Mittelschicht. Wer von den Kaufleuten es sich leisten kann, besitzt einen der Höfe am Brüll oder am Leuenmarkt. Aber auch die anderen Marktplätze, wie der am Übergang zur Südstadt gelegenen Roßmarkt oder der Naschmarkt mit der Handelsbörse, sind ringsum mit Handelshöfen bebaut. Auch entlang der beiden großen Handelsstraßen (der Reichs- und der Hohen Königsstraße) reihen sich die großen Handelshöfe.
Die prunkvollen Häuser und Höfe der Adligen liegen quer über die Stadt verteilt. Viele leben noch in den alten Schlössern und Herrenhäuser, die einstmals die Zentren der ehemaligen kleinen Dörfer bildeten. Abgesehen von der Altstadt und etwas weniger auch der Neustadt, sind alle anderen Stadtmarken bunt durchmischt von der Bevölkerung. Viele Lipisaner haben auch einen gewissen „Regionalstolz“ auf ihre Stadtmark entwickelt. Echte Lipisaner würden nur schweren Herzens in einen anderen Stadtteil ziehen, hieße es doch, den Zusammenhalt der Nachbarschaft aufzugeben.
Die Bebauung der Stadt beginnt in den Außenbezirken recht großzügig, mit teilweise noch recht großen Höfen, kleinen Viehweisen und Äckern. Desto näher man dem Zentrum kommt, desto enger sind die Höfe oder Häuser aneinandergebaut und desto höher sind sie zumeist auch.
In der Altstadt dominieren zumeist hohe, oft 4- bis 5stöckige Häuser mit großen Höfen und mehreren Gewölbeetagen.
Die 14 Stadtmarken sind:
- Altstadt
- Neustadt
- Südstadt
- Rudenitz
- Maximiliansdorf
- Golitz
- Lindenow
- Slizzig
- Blachwitz
- Nordstadt
- Kemmerien
- Selderoysen
- Uebelessen
- Hafenstadt
Vororte und Ratsdörfer
Die weit über 50 sogenannten Ratsdörfer im Umland von Lipisa werden jeweils durch einen Vogt regiert, der vom Erzschultheiß eingesetzt wird. Die Ratsdörfer haben zwar ein Vorschlagsrecht, die Entscheidung liegt jedoch beim Erzschultheiß.
Eyderitz
Dieses stadtgroße Ratsdorf liegt direkt südlich der Stadt, unterhalb der Südstadt. Das Dorf wurde noch in der Zeit der Könige vom Rat der Stadt Lipisas von Rudolf von Bunenau abgekauft. Die Übergabe der Lehensrechte des Ortes an den Rat der Stadt Leipzig erfolgte dabei durch die Grafen der Leuenmark. Der Ort ist somit der älteste der Leipziger Ratsdörfer und verblieb bis heute im Besitz der Stadt. In Eyderitz gibt es 2 Schulhäuser, ein Heilerhaus, ein Waisenhaus, Schmieden, Bauernhöfe, eine Mühle und 2 Brauhäuser.
Conewitz
Mit seinen weit über 1.000 Einwohnern ist Conewitz nach Eyderitz das zweitgrößte Ratsdorf Lipisas.
Das Dorf lebt viel von der Holzwirtschaft, grenzt doch schließlich ein Teil des großen Auwaldes an das Dorf. Und auch, wenn der Wald der Stadt gehört, wird er vom Dorf bewirtschaftet. Das Dorf hat außerdem einige Wassermühlen für Getreide, Öl und Gewürze, die an der Mühlpleiße, einem kleinen Nebenarm der Pleiße liegen. Es gibt außerdem eine große Brauerei, in der die legendäre Gose gebraut wird.
Der Aufstieg von Conewitz begann nach dem Großen Krieg. Mit der zunehmenden Größe Lipisas, suchten immer mehr wohlhabende Städter nach einem Ort für ein Landhaus. Conewitz erfüllte alle Anforderungen mit der malerischen Lage und der Nähe zu Lipisa. Und so errichteten schließlich immer mehr Städter Landhäuser, meist zusammen mit einem kleinen Gut in und rings um Conewitz, wodurch das Dorf rasch anwuchs und ein wenig seines malerischen Charakters verlor.
Die Landhäuser sind bis heute charakteristisch für Conewitz und machen das Dorf so einzigartig.
Feste und Ereignisse
Brucheball
Durch die schiere Größe der Stadt fühlen sich die meisten Lipisaner ihrem Stadtteil sehr eng verbunden. Und dies spiegelt sich auch im Brucheball und anderen Sportarten wider.
Wenn die Spiele der Stadtliga ausgetragen werden, haben die Spieler hunderte von Anhängern bei sich, die ihnen zujubeln und auch gern mal handgreiflich den Anhängern der feindlichen Mannschaft klarmachen, dass sie ihnen den Sieg nicht gönnen. Daher gibt es nach den Spielen gern freundschaftliche Keilereien, die dann meist nach einer Weile von der freundlichen Gildenmiliz auseinandergetrieben werden, um danach gemeinsam die großen Momente des Spiels in den Gasthäusern der Stadt zu begießen.
Die Stadtliga wird von 16 Mannschaften aus den Stadtmarken und den größten der Dörfer bestritten.
Die Roten Bullen
Die bekannteste Mannschaft sind die „Roten Bullen“ aus dem Stadtteil Hafenstadt. Mit viel Geld überzeugte die Kaufmannsfamilie Ehler einige der besten Spieler der Stadt, in die Hafenstadt zu ziehen, damit sie in die Roten Bullen eintreten konnten. Seitdem dominiert die Mannschaft die Stadtliga, was bereits zu größeren Tumulten geführt hat. Da sie jedoch auch die meisten Spiele gegen Mannschaften aus Elsterthal und Hartenfels gewinnen, haben die meisten Lipisaner ihren Frust inzwischen wieder heruntergeschluckt.
Tag der Heiligen Lenka am 13. Argyr im Mittmond
Der Tag der Heiligen Lenka beginnt mit einer Andacht in den Tempeln der Stadt. Man gedenkt der Heiligen Lenka und allen, die für die Stadt gefallen sind.
Ab dem Mittag verwandeln sich viele Plätze der Stadt in Festplätze, wo Gaukler auftreten, Artisten ihr Können zeigen und Schauspiele das Volk belustigen. Außerdem werden die Fleisch-, Bier- und Brotbänke der Stadt werden geöffnet, damit auch die Ärmsten schmausen können.
Es gibt es Wettkämpfe, Turniere und Pferderennen, bei denen einiges Geld die Besitzer wechselt.
Man feiert das Bestehen der Stadt und der Freiheit und der Unabhängigkeit.
Natürlich gibt es anläßlich dieses Tages auch einen Ball, der bezeichnenderweise im Garten des Palais Belborg von der ehemaligen Herrscherfamilie von Lipisa ausgerichtet wird.
Tag der Heiligen Anna am 4. Lyxaark im Saatmond
Anna wird als Tochter des Hartzberger Königs mit König Hartmann dem Mittleren von Hartenfels vermählt, der jedoch schon kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes stirbt. Anna übernimmt daraufhin die Regentschaft bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes. Während ihrer Regentschaft muss sie das Land gegen Invasoren aus dem Süden und gegen einen Kriegszug der heimischen Orks verteidigen.
Als ihr Sohn Hartmann der Jüngere von Hartenfels endlich die Herrschaft übernimmt, steht sie ihm weiterhin beratend zur Seite. Doch nur drei Jahre später fällt Hartmann der Jüngere im Kampf gegen Orks. Nur die beiden Kinder überleben, da diese in der Obhut ihrer Großmutter Anna auf Burg Hartenfels zurückblieben. Anna übernimmt wieder die Herrschaft, schlägt die Orks ein zweites Mal erbarmungslos nieder. Außerdem kann sie die Grenzen von Hartenfels im Gebiet der heutigen Mark Annaburg und im Süden erweitern und lässt dort den 2-Götter-Glauben durchsetzen. Im Zuge dessen, lässt sie die Klöster Pretim, Lochawe und Weißberg begründen.
Mit der Volljährigkeit ihres Enkels Hartmut zieht sie sich nach Burg Lochawe zurück, wo sie von Volk und Adel gleichermaßen hoch verehrt stirbt.
Schon bald nach ihrem Tod werden die ersten Erzählungen erzählt, dass sie während ihrer Feldzüge von einer heiligen Aura umgeben war, die sie gegen die Waffen der Ungläubigen schützte. Und allein durch ihre Berührung sollen Kranke genesen sein.
Aufgrund dieser Berichte wurde sie durch den Hohepriester von Hartenfels heiliggesprochen und 261 vF durch die 2-Götter-Kirche und den Reichstag zur Reichsheiligen erhoben. Ihr Leichnam liegt in der Gruft des St. Anna-Klosters in Annaburg und wird vom St. Anna Orden bewacht.
Sie wird bis heute als „Mutter des Volkes“ im Herzogtum Hartenfels und in der Reichsstadt Lipisa tief verehrt. Zu Ihren Ehren finden finden am 4. Lyxxark Umzüge mit Statuen der Heiligen statt. Außerdem wird stellvertretend allen Müttern für ihre Mühsal gedankt, traditionell Blumen geschenkt und Familienfeste gefeiert.
Die Kinder gehen an diesem Tag morgens von Haus zu Haus und fragen, ob Mutter Anna schon da gewesen wäre. Dafür erhalten sie süßes Gebäck.
Erntefest
Die Felder sind abgeerntet, die Speicher gefüllt. Das Ende der Erntezeit wird in Lipisa mit vielen großen und kleinen Festen gefeiert, bei denen man den jungen Wein und kräftiges Bier zu saftigem Fleisch genießt. Es wird getanzt, Gaukler treten auf und Feuerspucker erhellen die Nächte.
Die Stadt der Bälle
Die Bälle sind für die Oberschicht der Stadt so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Fast jedes der großen Häuser der Stadt gibt mindestens einen Ball pro Jahr und lädt dazu einen meist sehr exklusiven Zirkel an Gästen ein. Es gibt Bälle zu allen Anlässen, zu jedem der Feiertage, zum Beginn der Baumblüte, anlässlich der Jahrmärkte und der Volljährigkeit der Tochter. Kurzum, es wird sich schon ein Anlass finden. Wer regelmäßig zu einem dieser Bälle eingeladen ist, der hat es in die Oberschicht geschafft und wird von ihr auch wahrgenommen – gleichzeitig ist es ein Privileg für jeden Ball, wenn die Höchsten der Hohen die Einladung annehmen und zum Ball erscheinen. Die Bälle sind informelle Treffen, auf denen Geschäfte per Handschlag gemacht und die Hochzeiten der Kinder arrangiert werden. Man sagt, manch einer der Emporkömmlinge, die es in die Oberschicht der Stadt schaffen wollen, wären nicht sprichwörtlich bereit für eine solche Einladung zu töten. Die wichtigsten Bälle des Jahres sind:
- Neujahrsball des Erzschultheiß
- Debütantenball am 8. Lyxaark des Göttermonds, anläßlich des Tages des Großen Friedensschlusses
- Brüll-Ball zum Blumenfest
- Gildenball zum Königstag
- Ratsball zu Beginn des Nebelsmonds, als Abschluss der Ballsaison
Aber auch für das Volk werden Tanzfeste ausgerichtet. So gibt es in der Lindennacht einen großen Stadtball, in der auf vielen Plätzen und in Parks Barden, Bänkelsänger und Musiker aufspielen und auch das einfache Volk tanzen kann.
Gesellschaften
Der typische Lipisaner ist kontaktfreudig und fühlt sich am wohlsten in Gesellschaft. Ob in Gasthäusern oder auf der Straße, stets wird sich unterhalten. Manchmal kann es auch recht energisch werden, wenn unterschiedlichen Meinungen aufeinanderprallen.
Das Bürgertum und der Lipisaner Adel haben diese Freude an der Gesellschaft in einen Hang zu gemeinsamen, institutionalisierten Gemeinschaften verwandelt. Sie gründeten Gesellschaften, in denen sie gemeinsame Ziele verfolgen können. Es dauerte nicht lange, bis auch das Kleinbürgertum, die Handwerker und selbst die Bauern diese Gesellschaften imitierten.
So gibt es heute unzählige große und kleine Gesellschaften mit den unterschiedlichsten Zielen und Werten: Von der Gesellschaft der Erfolgreichen Viehbauern von Nauendorff, über die Gesellschaft der Veteranen der Lipisaner Gildenmiliz bis hin zur Gesellschaft zur Förderung der Bälle des Adels Lipisas.
Wichtig sind vor allem ein großer, möglichst sperriger Name und das regelmäßige Zusammentreffen, entweder in einem gemeinsamen Gesellschaftshaus oder einer der vielen Gasthäuser Lipisas.
Einige der wichtigsten Gesellschaften sind
=== Der Rabe – Gesellschaft zur Förderung des nutzbringenden Austauschs
Das stets aktuelle Nachrichtenblatt für ganz Rabenstein.
Gesellschaft zur Förderung der Magischen Disputation zu Lipisa
Die magische Gilde zu Lipisa.
Duellierende Gesellschaft
Eine Möglichkeit für die verstädterte Adelsjugend, sich in Duellen zu messen
Gesellschaft der Harmonie Lipisas
Die Gesellschaft hat sich dem Ziel verschrieben, den geistigen Austausch unter den Mitgliedern aus Kunst, Wissenschaft und Handel, Recht und Verwaltung zu fördern. Sie soll Ort freundschaftlichen Austausches von Lebenserfahrungen zwischen den Mitgliedern sein. Ziel der Gesellschaft ist auch, zum Wohl Lipisas und ihrer Bürger durch mildtätige und gemeinnützige Spenden beizutragen.
Anlass zur Gründung waren die Hungerjahre nach dem Großen Krieg. Deshalb hatte sich die Gesellschaft damals als erstes Ziel gesetzt, „zur Linderung unverschuldeter Armut beizutragen“.
Vertraute Gesellschaft
„Die Vertrauten“, wie sie häufig nur genannt werden, sind ein Zusammenschluss von Kaufleuten, die in den Jahren der Pest anfingen, Nachbarschaftshilfe zu leisten. Nach Abklingen der Epidemie blieben sie als Kreis von Freunden zusammen und setzten ihre Hilfswerke fort.
Da sie ihre Aktionen in aller Stille betrieben und die Öffentlichkeit im Gegensatz zur Gesellschaft der Harmonie Lipisas selten nur von ihrem Wirken erfährt, nannten sie sich selbst „Die Vertrauten“.
Sie gaben sich selbst einen Kodex, dem sie folgen und der unter anderem die Armenfürsorge und die Unterstützung von Einzelpersonen und Einrichtungen beinhaltet. So unterstützen sie regelmäßig die Waisenhäuser und die Schulen der Stadt.
Die Mitgliederzahl ist auf 16 begrenzt und erst nach dem Tode eines Mitglieds darf ein Nachfolger aus den Reihen der Familie oder Freunde gewählt werden. Aufgrund des tiefen Vertrauens zueinander, sind die Vertrauten auch geschäftlich eng miteinander verwoben und bilden einen einflussreichen Block in der Stadtversammlung
Nutzbringende Gesellschaft zu Lipisa
Nach dem Großen Krieg stand die Wirtschaft Lipisas und der zu zur Stadt gehörenden Gebiete kurz vor dem Zusammenbruch. Noch während des Krieges wurden aber Pläne für den Wiederaufbau geschmiedet, initiiert von einigen Mitgliedern der führenden Familien der Stadt. Bei der Realisierung dieser Pläne spielte die Anwendung neuer Technologien in Landwirtschaft und Handwerk eine wesentliche Rolle.
Einige Lipiser Bürger erkannten, dass mit dem konservativen Wissenschaftsbetrieb an der Universität eine Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis nicht möglich war. So gründeten sie eine Gesellschaft, die sich dieser Aufgabe annehmen sollte.
Die Sozietät führte den Anbau von Bernburger Knollen, Klee und Luzernen in ein, letztere beiden unter dem Aspekt der langfristigen Sicherung von Futtermitteln zur Aufrechterhaltung des Viehbestandes. So sollte mit dem Anbau von Tabak und Flachs sollte die teure Einfuhr reduziert und die heimischen Manufakturen gestärkt werden.
Naturforschende Gesellschaft zu Lipisa
Die Gesellschaft wurde von sechs „nicht dem Gelehrtenstande angehörenden Naturfreunden“ gegründet. Ihre Mitglieder aus den Gebieten Tier- und Pflanzenkunde, Weltkunde sowie Mathematik, Physik und Alchemie trafen sich monatlich. Es wurden Vorträge gehalten, über die freimütig diskutiert wurde. Es wurden auch naturwissenschaftliche Sammlungen angelegt, die heute in Szermaks Spektatorium ausgestellt sind.
Der Versammlungsort war anfangs ein Nebengebäude der Alma Mater. Später jedoch kam es zu einem folgenreichen Zusammenstoß der Naturforscher mit einigen Mitgliedern der Alma Mater, in dessen Folge etwa 20 Duelle ausgetragen wurden, bei denen Professoren, Scholaren und Naturforscher sich wegen unterschiedlicher Meinungen duellierten und dabei umkamen.
Nach einem Machtwort des Erzschultheiß und der Räte einigten sich die Kontrahenten auf einen friedlichen Meinungsaustausch, der nun einmal im Monat im Großen Saal der Alma Mater ausgetragen wird.
Fernforschende Gesellschaft zu Lipisa
Die Abenteurer-Gilde von Lipisa. Ihre Mitglieder schließen sich gern Expeditionen in fremde Länder an, um diese zu erforschen und ihre Ergebnisse mit den anderen Mitgliedern zu teilen.
Die Gesellschaft bietet aber auch buchbare Abenteuer in fernen Ländern an. Und da kann fast alles passieren, es sei denn man bucht bestimmte Bedingungen:
Eine unbekannte Insel erforschen?
Orks in freier Wildbahn beobachten?
Auf der Wanderung plötzlich ein Überfall von halbnackten Amazonen?
Die Fernforschende Gesellschaft kann fast alles möglich machen…
Wandernde Priestergesellschaft zu Lipisa
Noch immer gibt es in einigen Bereichen Rabensteins Gebiete, in denen fast ausschließlich die alten Sprachen gesprochen oder in denen diese Sprachen zumindest noch sehr gepflegt werden.
Um auch in diesen Gebieten das Wort der Zwei Götter zu verbreiten, wurde im Jahre 131 vF von Professoren und Scholaren der Alma Mater und Priestern des Kloster Magna die Gesellschaft gegründet. Federführend waren der Wanderprediger Hartfried Kurzbach und sein Bruder Egbert, der Priester im Kloster Magna sowie Professor für Religionskunde an der Alma Mater war.
Mitglied kann nur werden, wer zumindest die eine der heidnischen Sprachen oder aber die zwergischen, elfischen oder orkischen Sprachen beherrscht.
Bis heute bildet die Gesellschaft Wanderpriester aus, die in diesen Gebieten das Wort Argyrs und Lyxxarks in heimischen Sprachen predigen und andersgläubige missionieren. Die Missionierung wird auch außerhalb der Landesgrenzen Rabensteins betrieben. So sind zum Beispiel aktuell nicht wenige Wanderpriester in Drakara.
Der Sitz der Gesellschaft ist das Haus der Wanderbrüder auf dem Gelände des Klosters Magna.
Gesellschaft der Wahrheitsliebenden Disputation zu Lipisa
Die Gesellschaft der Wahrheitsliebenden, auch Societas Alethophilorum genannt, ist eine philosophische Disputationsgesellschaft.
Ziele der Gesellschaft war die Erkenntnis der Wahrheit als Ergebnis der eigenen Überzeugung aus aufrichtiger Suche und deren Verteidigung. „Lasset die Wahrheit den eyntzigen Zweck, den eyntzigen Vorwurf eures Verstandes und Wills seyn. Haltet nichts von wahr, haltet nicht vor falsch, so lange ihr durch keinen zureichenden grund davon überzeugt seyd.“
Vornehmliche Aufgabe war es, alles was angeblich als allgemeingültig und bewiesen gilt, infrage zu stellen und darüber zu diskutieren. Beliebtestes Ziel ist die Diskussion über Religion und wissenschaftliche Forschung.
So brachte die Gesellschaft vor einigen Jahren zum Beispiel ein Pamphlet heraus, über „Die Sinnhaftigkeit der Verehrung selbst konstruierter Höherer Wesen zur Verdrängung der eigenen Unkenntnis.“ Was zusammengefasst eine Abhandlung über die Nicht-Existenz der Götter ist.
Ein längerer, nachfolgender Disput mit der 2-Götter-Kirche wurde schließlich vor dem Hohen Gericht von Lipisa beendet. Das Gericht legte fest, dass ein jeder seiner Meinung sein darf. Der Gesellschaft gehören vor allem Mitglieder der Alma Mater sowie des gehobenen Bürgertums und des Adels an. Sie hat ihren Sitz am Roßmarkt in einem als „Sanctuarium“ bezeichneten Anbau des Palais Wolfius.
Die Schutzheiligen der Stadt
St. Lenka
Lenka war eine Frau aus einfachem Hause, die zuerst Magd und dann Scriptorin wurde. Sie begann schon früh eine Nase für gute Geschäfte zu entwickeln und stieg schnell in die Reihen der reichsten Kaufleute der Stadt auf.
Im Alter von 50 Jahren jedoch vermachte sie all ihr Geld dem Kloster Magna und wurde einfache Ordensschwester. Fortan widmete sie sich allein der Armenfürsorge und verstarb schließlich während einer Seuche, als sie sich um die Kranken kümmerte und sich selbst ansteckte.
Ihr Leichnam wird in der Krypta des St. Lenka-Tempels im Kloster Magna verwahrt und ist jedes Jahr Zentrum des Gedenkens und der Feierlichkeiten zum St. Lenka-Tag
Sie ist die Schutzheilige von Lipisa, des Gesindes, der Händler und Kaufleute.
Ihr Tag ist der Tag der Heiligen Lenka, der jedes Jahr am 5. Lyxaark des Freudenmondes begangen wird.
St. Rodgar
Rodegar war ein Missionar in der Mythischen Zeit und bekehrte unzählige Heiden der Nisizi und Churtizi zum 2-Götter-Glauben, bevor er durch einen angeblichen Konvertiten in einen Hinterhalt gelockt und bestialisch niedergemacht wurde. Die Zweigötterkirche des Königreichs Hartenfels erklärte ihn aufgrund seines allein der Verbreitung des Zweigötter-Glaubens gewidmeten Lebens und der Wunder, die er vollbrachte, zum Heiligen. Seine Abstammung aus dem Königshaus von Hartenfels war seiner Heiligsprechung vermutlich auch kein Hindernis.
Rodegar wird heute vor allem in den südlichen Bereichen Rabensteins als Schutzpatron der Reisenden, Missionare und Ritter verehrt.
St. Anna
Anna war Königin von Hartenfels in einer Zeit, als Lipisa noch Hauptstadt einer der Fürstentümer von Hartenfels war. Aufgrund der frühen Tode ihres Sohnes und Enkels, übernahm sie immer wieder die Herrschaft und vermochte es nicht nur, alle ihre Feinde zu schlagen, sie war auch eine Förderin des Glaubens und ließ Klöster in Lipisa, Pretim, Lochawe und Weißberg begründen.
Sie war freundlich gegen jedermann, legte Hand mit an bei den gewöhnlichsten Arbeiten und half gern mit Rat und Tat, wo sie konnte. Durch ihre Leutseligkeit erwarb sie sich aller Zuneigung und Liebe, so dass sie allgemein Mutter Anna genannt wurde. Ihre Bemühungen für Feldbau und Wiesenkultur sowie für Viehzucht waren für die ganze Umgegend ein Antrieb zur Förderung derselben. Noch mehr wurde sie ein Segen für die Gegend dadurch, dass sie für die Eindeichung der Elbe sehr besorgt war.
Dieses Benehmen trug ihr im Volke den Namen „Mutter Anna“ ein.
Schon bald nach ihrem Tod werden die ersten Erzählungen erzählt, dass sie während ihrer Feldzüge von einer heiligen Aura umgeben war, die sie gegen die Waffen der Ungläubigen schützte. Und allein durch ihre Berührung sollen Kranke genesen sein.
Aufgrund dieser Berichte wurde sie durch den Hohepriester von Hartenfels heiliggesprochen und 261 vF durch die 2-Götter-Kirche und den Reichstag zur Reichsheiligen erhoben.
Ihr Feiertag ist der Sankt-Anna‘s-Tag.
Kulinarisches
Gelbe Suppe
Gelbe Suppe ist der Name eines seit dem Großen Krieg am 1. Tag des neuen Jahres abgehaltenen Festmahls der Stadtversammlung sowie zugleich der namensgebende erste Gang des Mahls. Sie besteht zum großen Teil aus Erbsen.
Seit es in Lipisa die Stadtversammlung gab, wurde traditionell nach jeder Stadtversammlung ein geselliges Beisammensein in einer Taverne bei gutem Essen abgehalten, um sich auch außerhalb des amtlichen Rahmens näher kennenzulernen. Um die Ehre der Ausrichtung wetteiferten viele der bekanntesten Gasthäuser in Lipisa.
Als während eines besonders kalten Winters die ärmere Bevölkerung der Stadt große Not litt, wurde die Gelbe Suppe, die den Auftakt zum Bankett bildete, in großen Mengen an die hungernde Bevölkerung verteilt. Seitdem blieb diese Tradition. Und so gibt es bis heute jedes Jahr am Tag des Argyr die Gelbe Suppe als Einleitung zum Bankett der Stadtversammlung und gleichzeitig eine kostenlose Ausgabe der Gelben Suppe in allen Gasthäusern der Stadt.
Echte und Falsche Lipiser Lerchen
Die Echten Lerchen sind mit Singvögeln gefüllte Pasteten. Als Alternative gibt es inzwischen ein feines Gebäck, das aus Mürbeteig mit Marzipanfüllung besteht und nur noch in der Form an die damaligen Pasteten erinnert.
Lipiser Räbchen Eine weniger bekannte süße Köstlichkeit sind die Leipziger Räbchen, in heißem Öl ausgebackene, mit Marzipan gefüllte Dörrpflaumen
Lipiser Allerlei Das Lipiser Allerlei ist ein gemischtes Gemüse, das in der Originalversion mit Flusskrebsen, Krebsbutter und Semmelklößchen angerichtet wurde.
Lipiser Gose & Allasch Die Gose ist ein obergäriges Bier. Außerdem gibt es den Leipziger Allasch, einen ursprünglich aus dem Baltikum stammendem Kümmellikör. Dieser wird oft mit der Gose gemixt, so entsteht der „Regenschirm“.
Stadtadel
Das Handelsbürgertum bildet die größte Gruppe der gesamten Oberschicht von Lipisa. Das sind Handelskaufleute, Manufakturisten, Großhandwerker und Großgrundbesitzer. Daneben gab es noch die Bildungselite aus Magiern und Professoren, die zur bürgerlichen Oberschicht gehören. Beide Gruppen sind eng liiert mit den städtischen Ratsmitgliedern und den reichsten Leipziger Familien. Zum gebildeten Stand der gesamten bürgerlichen Oberschicht gehörten auch die Angehörigen des Adels, die Beamten der Stadt, Priester, Offiziere der Gildenmiliz, Schulmeister. Eine Vermischung der Stände findet selten statt.
Die Schicht weist einen großen Zusammenhalt als auch starke verwandtschaftliche Vernetzungen auf und bestimmen neben den großen Gilden maßgeblich die Politik und das Leben in der Stadt.
Gleichzeitig fühlt sich die Oberschicht auch dazu angehalten Kunst und Kultur zu fördern, um das Ansehen der Stadt zu vergrößern. Gerade im Bereich der Musik kommt kaum ein Barde oder Bänkelsänger um die Bühnen der Stadt herum, wenn er in Rabenstein in der betuchten Oberschicht Fuß fassen will.
Aber auch soziale Einrichtungen wie Waisenhäuser, Heilerhäuser oder Schulen für die Unterschicht werden regelmäßig von den Reichen und Mächtigen der Stadt unterstützt. Wer etwas auf sich hält, prahlt gern mit seinen guten Taten für die Allgemeinheit. Nicht umsonst sind auch fast alle Parkanlagen in Lipisa für die Allgemeinheit zugänglich.
Adel und Handelsbürgertum
Nach dem Großen Frieden blieben einige der heimischen Adelshäuser in Lipisa, um ihre Besitzungen zu wahren. Gleichzeitig flohen einige Adlige aus den Elsterthal zugeschlagenen, ehemals zu Hartenfels gehörigen Gebieten nach Lipisa. Lange Zeit versuchten diese unter sich zu bleiben. Jedoch verloren sie rasch an Einfluss und Macht, als die reichen Kaufleute und Gilden die Macht unter sich aufteilten.
Um sich ihren Stand und ihren Einfluss auch langfristig zu sichern, begannen auch die Lipisaner Adelshäuser sich mit dem Geldadel zu verbinden. Und auch das Handelsbürgertum suchte die Vermischung mit dem Adel, um den begehrten Adelstitel tragen zu können.
Auch heute noch heiratet die Oberschicht gern in bevorzugt verarmten Elsterthaler Landadel ein, um sich deren Landbesitz und Namen zu sichern. Und natürlich wird der echte Adel in Verhalten und Selbstdarstellung imitiert und häufig auch weit übertroffen.
Wirtschaft
Lipisa ist die größte, reichste und mächtigste Stadt Rabensteins, dank ihrer wirtschaftlichen Macht und dank der verschiedenen Privilegien, die Lipisa als Stadt seit teilweise Jahrhunderten genießt.
Dazu zählen u.a.
- Straßenzwang für Reichs- und Hohe Königsstraße
- Stapelrecht
- Messeprivileg
- Brückenzoll
Personen- und Warenverkehr
An den Stadttoren werden die Warentransporte aus und in die Stadt kontrolliert und nur registriert. Die Torschreiber stellen Zettel aus, mit Ladung und Lasttieren. Die fälligen Zölle werden dann erst am Leuenmarkt erhoben, nachdem die Waren in der Waage gewogen und die fälligen Abgaben berechnet sind.
Personen, die nach Lipisa einreisen wollen, müssen sich ebenfalls am Stadttor registrieren. Ihre Namen werden dann im „Torzettel“ veröffentlicht. Außerdem ist am Stadttor auch der Torkupfer fällig, eine Art Eintrittsgeld für die Stadt in Höhe von 2 Kupfer. Von diesem Geld werden die Stadtbefestigungen und der Unterhalt der Gildenmiliz finanziert.
Die Gilden
Ein jeder Bürger Lipisas, der in der Stadt einer Tätigkeit nachgehen bzw. in irgendeiner Art und Weise Geld verdienen will, muss Mitglied in einer der Gilden sein.
Alle Gilden treffen sich regelmäßig im Großen Gildenhaus am Leuenmarkt, um das Geschehen in der Stadt und die Politik zu diskutieren. Hier im Großen Gildenrat werden auch die Kandidaten für den Gildenrat vorausgewählt, bevor sie sich dann in der Stadtversammlung zur Wahl stellen. So haben auch die kleinen Gilden, wie zum Beispiel die Gilde der Bernsteinschnitzer (die gerade 2 Personen umfasst) ein gewisses Mitspracherecht, auch wenn ihre Mitglieder zwar nicht im Goldenen Buch der Stadt stehen und sie deshalb keine Mitglieder im Stadtparlament werden können.
Auch die einzelnen Gilden treffen sich regelmäßig, um sich auszutauschen, neue Mitglieder aufzunehmen oder sich abzusprechen.
Die mit Abstand reichste und mächtigste Gilde in Lipisa ist die Gilde der Kaufleute, die wiederum ein Zusammenschluss der alten Kaufmannsgilden ist. So gab es früher Gilden für alle Arten des Handels: Die Gilden der Fernhändler, Fellhändler, Tuchhändler, Markthändler, Viehhändler usw. Diese schlossen sich allerdings während des Großen Krieges zu einer gemeinsamen Gilde zusammen, die nun vollständig den Handel kontrolliert und damit zur mächtigsten aller Gilden aufstieg.
Ansonsten gibt es wahrlich für jede Berufsgruppe eine Gilde, etwa für die Hafenarbeiter, Gildenmilizionäre, orkische Kanalarbeiter und Sänftenträger, Stallknechte, Barden und Mätressen. Und man munkelt, es gäbe sogar Gilden für Bettler, Diebe, Fälscher und Halsabschneider.
Gildenzwang & Gildenzehnt
Sollte ein Durchreisender oder ein anderer Ortsfremder in der Stadt Geld verdienen wollen, so muss er sich bei der jeweiligen Gilde für die Zeit seines Aufenthaltes registrieren lassen und den Gildenzehnt abtreten. Die „Registratur“ kann unkompliziert im Großen Gildenhaus oder im Haus der jeweiligen Gilde durchgeführt werden.
Die Gilden haben das Recht, jederzeit einen jeden innerhalb der Grenzen Lipisas auf eine gültige Arbeitslizenz und die Abgabe des Gildenzehnts zu kontrollieren.
Auf den Gildenzwang wird an den Stadttoren durch einen großen Anschlag hingewiesen. Und auch die Einheimischen achten argwöhnisch darauf, dass ja niemand ohne gültige Lizenz arbeitet.
Handelsgesellschaften mit Kontor in Lipisa
Lipisa ist der bedeutendste Umschlagplatz für Metalle, Pelze, Seide, Edelsteine, Zinn, Silber und Papier in Rabenstein. Durch die Privilegien, wie Bannmeile, Stapelrecht und Geleitprivileg welche die Stadt bis heute genießt, dominiert sie den Rabensteiner Handel und die Kaufleute Lipisas gehören zu den reichsten und mächtigsten des Landes.
Vereinigte Rabensteiner Handelsgesellschaft
Als nach der Entdeckung des Kanals zwischen dem Tinarrischen Meer und dem Drachenmeer das Interesse am Überseehandel geweckt wurde, zeigten sich auch einige der Lipiser Handelshäuser interessiert. Um das hohe finanzielle Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde daraufhin in Lipisa die Vereinigte Rabensteiner Handelsgesellschaft gegründet.
Die VRH hat ihre Hauptniederlassung in Lipisa.
Weitere Handelshöfe befinden sich u.a. in Nischwitt, Torgowe und Riezowe, Bârlinum, Freifurt.
HanSE – Handelsgesellschaft Süd-Elbe
Die Handelsgesellschaft Süd-Elbe wickelt seit Jahrzehnten den hauptsächlichen Handel zwischen Bernburg und Hartenfels ab. In ihr haben sich Bernburger und Hartenfelser Handels- und Adelshäuser vereint, um gemeinsam zu investieren und die Risiken im Handel zu verteilen.
An der HanSE kann sich ein jeder Bernburger und Hartenfelser Bürger mit einem guten Leumund oder Bürgen durch eine Geldeinlage oder den direkten Eintritt beteiligen.
Die Handelsgesellschaft besitzt unter anderem Handelshöfe in Bernburg, Dessowe, Nischwitt, Torgowe und Riezowe, Lipisa, Bârlinum und Cahrstett.
ExHanD – Exklusive Handelsgesellschaft für Drakara
Die ExHanD wurde 255 nF gegründet und genießt die exklusiven Handelsrechte für den Handel zwischen Rabenstein und Drakara. Der Sitz der Handelsgesellschaft ist die Grenzstadt Riezowe im Herzogtum Hartenfels.
Der Kontor in Lipisa liegt in der Altstadt von Lipisa an der Hohen Königsstraße, kurz vor der Grenze zur Neustadt.
Niederlassungen und Handelshöfe befinden sich in Rabenstein unter anderem in Lipisa, Riezowe, Torgowe, Bârlinum, Freifurt und Cahrstedt.
Die Warenmessen von Lipisa
Mit dem königlichen Privileg von 15 vF erhielt Lipisa von Großkönig Maximilian IV. von Bârlinum das Versprechen des Schutzes des reichsweiten Schutzes für alle Kaufleute auf dem Weg zu den Lipisaner Jahrmärkten sowie die Ausweitung der "Bannmeile" um Leipzig. In einem Umkreis von 150 Meilen durften keine konkurrierenden Jahrmärkte/Messen abgehalten werden. Auch Zwischenlagerungen von Gütern in diesem Umkreis waren außerhalb Lipisas verboten. Erweitert wurde das Messeprivileg durch das Stapelrecht. Zudem wurde eine Strafe von 150 Goldstücken über jede Stadt verhängt, die gegen die Vormachtstellung des Leipziger Marktes verstieß. Die Bestimmungen des königlichen Privilegs gingen insbesondere zulasten anderer regionaler Handelszentren wie Halle und Magdeburgum. Lipisa ist zu dieser Zeit der größte Handelsplatz Rabensteins.
Immer wieder gab es Versuche, die Herausbildung der Dominanz Lipisas im regionalen und Fernhandel zu hintertreiben. Allerdings konnten alle abgewehrt werden.
Mit dem Bau der Ratswaage und des Großen Handelshofs auf dem Leuenmarkt wurde der Marktplatz zum Zentrum des Markt- & Messetreibens in der Stadt. Hier werden Jahr für Jahr Waren aus aller Welt ausgestellt und zum Handel angeboten.
Die größten Messen in Lipisa sind:
- 1. Argyr Neujahrsmarkt
- 1. Argyr des Erwachensmondes (7 Tage nach dem Saatfest)
- 14. Lyxaark des Erntemondes (2 Tage vor dem Erntefest)
Lipisa-Steuer und Städtischer Schatz
Die Stadt muss jährlich eine hohe Summe als Bezahlung für ihren fortwährenden Status einer Reichsstadt an das Königshaus abtreten. Dieses Geld wird gemeinhin als „Lipisa-Steuer“ bezeichnet und umfasst einen Zehnt der städtischen Einnahmen.
Da die Stadt über recht hohe Einnahmen aus Steuern und Eigenbesitz hat, kann sie die Summe mit überschaubarem Aufwand aufbringen.
Der Besitz der Stadt, bzw. des Rates der Stadt umfasst neben sämtlichen Ratsdörfern und dem Auwald, einige Mühlen, Manufakturen, Höfe und Wohnhäuser.
Korruption
Es gibt keine Korruption in Lipisa.
Allerdings können Entscheidungen der städtischen Beamten, des Rates oder auch der Gildenmilizionäre und Gerichtsbeamten mit einem „silbernen oder goldenen Händedruck“ beschleunigt oder in eine angenehmere Richtung gelenkt werden.
Der Handdruck ist allgemein akzeptiert und wird nur selten geahndet. Allerdings hat der Erzschultheiß und die beiden Räte auch ein Auge darauf, dass solcherlei Dinge keine Überhand nehmen. Wer ausverschämt wird oder der Stadt zu sehr schadet, findet sich schnell hinter Gittern wieder.
Exempel sind ein gern genutztes Mittel, um übergroße Gier im Keim zu ersticken.
Besondere Orte in Lipisa
Die Stadt der Parks und Gärten
Lipisa ist durchzogen und umgeben von unzähligen Parkanlagen, die von den Reichen der Stadt angelegt wurden. Es gehörte bereits vor dem Großen Krieg zum guten Ton ein Landhaus mit Park vor den Toren der Stadt zu besitzen. Die Parkanlagen wurden im Laufe der Zeit immer weitläufiger.
Der älteste dieser Park ist der Großbornsische Garten, den der Silber- & Goldhändler Caspar Bornse anlegen ließ. Nachdem der Urenkel von Bornse nach dem Großen Krieg zum 1. Erzschultheiß der Stadt gewählt worden war, öffnete dieser die Tore seines Parks und begründete damit eine Tradition, in der heute fast sämtliche Parkanlagen für die Bürger Lipisas geöffnet sind. Oftmals befinden sich in den Parks sogar noch kleine Tavernen oder Weinstuben, die in den Sommermonaten wohlhabende Stadtbewohner anziehen.
Zu den bekanntesten Parkanlagen zählen unter anderem:
Der Großbornische Garten
… mit dem Lusthaus, einem bekannten Treffpunkt der Oberschicht und dem Weinnäpfchen, einer der beliebtesten Weinstuben. Der Park befindet sich in der Nähe zum Roßmarkt.
Der Kleinbornische Garten
… liegt im Auegebiet zwischen Pleiße und Weißer Elster am Ufer der Mühlpleiße. Er besteht aus einem Wiesengarten mit vielen Obstbäumen und einem Lustgarten, in dem kleine Pavillons zum Rasten einladen.
Im Garten steht außerdem das Herrenhaus der Familie Borne.
Der Richtersgarten
… mit seinen vielen kunstvollen Pavillons in fremdländischen Baustilen.
Der Sternengarten
… mit dem Krystallpalast in der Südstadt.
Apels Garten mit dem Badehaus „Petersbrunnen“
… der sich fächerförmig ausbreitet und vor allem durch sein hohes Heckenlabyrinth, die Statuen und Pavillons mit auftretenden Künstlern sowie die in den beheizten Häusern wachsenden, exotischen Pflanzen.
In Apels Garten gibt es ein Badehaus – der achteckige „Petersbrunnen“, in dem Zuber- und Dampfbäder angeboten werden.
Rosental
Das Rosental ist einer der größten Parks Lipisas und liegt im Norden des Auwaldes nördlich der Hafenstadt, wo er direkt an den Tiergarten anschließt. Der Park wurde der Stadt vom Herzog August III. von Hartenfels geschenkt.
In den Chroniken Lipisas heißt es über den Park: „Das Rosental hat den Namen von anmutigen, schattichten und lustigen Wegen, gleich wie anderweit lustige und annehmliche Oerter den Namens des Paradieses führen oder wie Weinberge diesseits des Saalestromes, wegen der Anmuthigkeit, die Rosenberge heißen.“
Löwenpalais & Rathaus
Ein prunkvoller Schlossbau neben dem Rathaus, mit dem es durch eine Brücke verbunden ist. Früher war das Löwenpalais das Stadtschloss der Dynastie der Belborger Grafen der Leuenmark. Heute ist es der Wohnpalast des Erzschultheiß.
Durch die Nutzung als Stadtpalais war das Gebäude schon prächtig, als Lipisa es als Wohnsitz der Erzschultheiße übernahm. Ab da jedoch, wurde es von jedem Amtsinhaber noch weiter ausgebaut und mit Schmuckstücken versehen, als gälte es, sich in dem Gebäude zu verewigen.
So werden Gäste des Erzschultheiß meist im Bernsteinzimmer empfangen, einer größeren Kopie des Zimmers des Hartenfelser Schlosses zu Torgowe. In diesem sind die Wände und die Decke vollständig mit Bernstein besetzt. Im Goldenen Raum daneben, einem vollständig mit Blattgold überzogenen Raum, wird das Original des Goldenen Buchs von Lipisas aufbewahrt. In diesem Raum sind selbst die Türklinken und die Tischplattem vergoldet.
Königliche Universität Alma Mater Lipisensis
Die Universität Alma Mater wurde 180 vF durch den Hartenfelser Herzog Hartmut den Prächtigen begründet. Hartmut galt als sehr belesen und entsprechend interessiert an Wissen und Forschung. So begründete er einen Ort, an dem die Menschen nach Wissen streben sollten und sich über jenes auch austauschten.
Die Mitglieder der Alma Mater waren sich schnell ihres exklusiven Stands bewusst und holten aus ganz Rabenstein die größten Denker ihrer Zeit nach Lipisa. Gleichzeitig sicherte sich die Universität mit einem Vertrag zwischen dem Königshaus von Rabenstein, dem Herzogshaus von Hartenfels und dem Senat der Alma Mater die Alleinstellung im Königreich.
Dafür erhielt die Königliche Familie einen dauerhaften Sitz im Senat und einen jährlichen Anteil an den Studiengebühren.
Während des Interregnums schloss Lipisa einen neuen Vertrag mit dem Königshaus und sicherte sich damit weiterhin das Recht der Exklusivität für das Königreich. Gleichzeitig erhielt die Universität auch das Privileg sich „Königliche Universität“ nennen zu dürfen.
Königshaus
Das Königshaus ist das Gästehaus der Stadt Lipisa. Ursprünglich gehörte es der Familie Welschen, einer Familie bedeutender Gelehrten der Alma Mater. Im unteren Bereich waren Unterkünfte für Scholaren untergebracht.
Nach dem Tod des letzten der Familie, wurde das Haus der Stadt vermacht, die darin das offizielle Gästehaus der Stadt untergebracht hat.
Seitdem sind in dem Haus einige der Könige Rabensteins sowie verschiedene Herzöge und Grafen während ihres Aufenthaltes in Lipisa untergekommen.
Der Brüll / Bruel
Der Brüll ist eine der ältesten Straßen in ganz Lipisa und ist noch heute die mit Abstand wichtigste Handelsmeile. Hier wurden bis zum Großen Krieg sämtlicher Pelzhandel abgewickelt. Heute stehen hier die Kontore und Handelshöfe der mächtigsten und reichsten Handelshäuser. Auch einige der Gilden haben hier ihre Gildenhöfe.
Bekannt ist der Brüll auch für die Redewendungen „Auf dem Brüll stehen“ oder „auf dem Laufenden sein“. Denn sobald das Wetter es auch nur ansatzweise zulässt, ist der Brüll voll von Vertretern aller Kaufmanns- und Handelshäuser, die sich hier von den Durchreisenden die neuestens Informationen auf ganz Rabenstein verschaffen – teilweise, indem sie neben den Karren herlaufen um sich zu unterhalten. Dazu tummeln sich hier auch Vertreter dutzender Handwerke, die hier nicht nur ihre Kunden „von der Straße ziehen“, sondern sich auch über das Tagesgeschehen austauschen und Geschäftsbeziehungen pflegen oder anbahnen.
Manches Mal ist die Straße aufgrund der vielen Stimmen so laut, dass man sich nur noch durch anbrüllen austauschen kann – daher stammt die Bezeichnung „Brüll“ als Abwandlung der ursprünglichen Straßenbezeichnung „Bruel“.
Marktplätze
Es gibt viele große Plätze in Lipisa, von denen jedoch nur wenige für Markttreiben genutzt werden. Die folgenden Märkte sind ebenfalls nur eine Auswahl unter den Marktplätzen.
Leuenmarkt
Der Leuenmarkt ist der größte, älteste und bis heute der wichtigste Platz der Stadt. Hier mündet der Brüll, hier steht das ehrwürdige Rathaus, das Neue Gericht, das Königshaus und das Große Gildenhaus. Hier kreuzen sich auch die beiden wichtigsten Handelsstraßen Rabensteins: Die Reichsstraße von Süd nach Nord und die Hohe Königsstraße von West nach Ost.
Berühmte Handelshöfe am Leuenmarkt sind unter anderem der Stieglitzerhof und der Ackerhof.
Neben dem Rathaus und mit einer Brücke mit diesem verbunden, steht das Löwenpalais, der prunkvolle Wohnsitz des Erzschultheiß von Lipisa.
An der Nordseite des Marktes befindet sich auch die alte Ratswaage, eine der insgesamt 5 offiziellen Waagen der Stadt. Die anderen befinden sich am Hafen und am St. Annen Markt.
Die Ratswaage besitzt 3 Geschosse, in der die unterschiedlichsten Waagen aufgestellt sind. Im Keller befindet sich die sogenannte „Herrentrinkstube“, eine Taverne, die früher einer inzwischen aufgelösten Männergesellschaft gehörte.
Benannt ist der Leuenmarkt nach der Hartenfelser Grafschaft, dessen Zentrum Lipisa einst war.
Hier im Zentrum der Stadt finden auch die Hinrichtungen statt, ebenso wie die Stadtschreier von hier aus ausschwärmen, um die Ankündigungen des Erzschultheiß bekanntzugeben. Daher befindet sich hier auch an der Ecke zum Brüll das Rabenhaus, in dem die große Rabensteiner Zeitung „Der Rabe“ ihren Sitz hat.
Naschmarkt
Der Naschmarkt ist der große Obst- und Lebensmittelmarkt der Stadt und befindet sich auf der Rückseite des Rathauses. Am Naschmarkt befinden sich auch die Handelsbörse, die Garküche sowie die Brot- und Fleischbänke der Stadt.
Der Markt wird auch für öffentliche Darbietungen, wie zum Beispiel von Theatergruppen genutzt und ist Teil der Lipisaner Börse.
St. Annas Markt
Der Platz ist nach einer Heiligen der Zwei-Götter-Kirche benannt und wird gesäumt von Zwei Reihen alter Linden, die seit der Zeit der Könige über den Platz wachen. Der Markt wird im Süden begrenzt durch das Kloster der Hl. Anna, in dem der Lipisaner Zweig des St. Annas Ordens sein Domizil hat. Teil des Klosters ist auch ein großes Armen- und Waisenhaus, welches der Orden unterhält.
Rabensteinmarkt
Der Rabensteinmarkt ist ein Platz im Südosten der Altstadt. Der Platz war lange Zeit eine Hinrichtungsstätte, um den sogenannten Rabenstein herum: Ein alter, vermutlich noch zu heidnischen Zeiten genutzter Kultstein mit Blutrinnen. Als Lipisa zum Königreich Hartenfels kam, wurde der Stein mit einem Gerichtsgebäude umgeben, welches nun den Namen „Rabenstein“ erhielt. Als Ort der Hinrichtungen diente er jedoch weiter.
Am Rabensteinmarkt befindet sich ebenfalls eine Große Garnision der Gildenmiliz.
Erst nach dem Großen Krieg und dem Status als Freie Reichsstadt, wurde in aller Eile der Name des Platzes von Rabensteinplatz in Rabensteinmarkt geändert. Das Gericht bekam ein neues Gebäude am Leuenmarkt und der „Rabenstein“ wurde zu einem weiteren Gästehaus für die Gäste der Rates der Stadt.
Der Name „Rabenstein“ stammt von den Raben, die nach einer jeden Hinrichtung zu Besuch kamen.
Roßmarkt
Pferdemarkt + Pferderennen + Künstlerspiele / Schausteller.
Seinen Ursprung hat der Roßmarkt in der ersten erfolglosen Belagerung Lipisas durch Truppen Elsterthals noch vor dem Großen Krieg, als die vorher fast bis an die Stadtmauern heranreichenden Vorstädte niedergebrannt wurden. Nach dieser Belagerung wurden die Verteidigungsanlagen durch den Bau neuer Vesten (hier der Moritzveste) neu gestaltet und der davor liegende Bereich als freies Schussfeld unbebaut gelassen.
Kurz vor dem Großen Krieg erhielt Lipisa das Privileg, zweimal im Jahr einen Pferdemarkt abzuhalten. Als Platz dafür wurde das freie Gelände vor der Moritzveste gewählt. Ab 55 n.F. wurden in Anwesenheit des Königs von Rabenstein und des Herzogs von Hartenfels die ersten Lipisaner Pferderennen veranstaltet.
Da Lipisa nach dem Großen Krieg sich immer weiter nach Süden ausdehnte und die Vorstädte zu neuen Stadtmarken machte, verlor die alte Südmauer am Roßmarkt ihre militärische Bedeutung und wurde dann zur Bebauung freigegeben. Der bereits hier entstandene Großbornischen Park, in dem das Haus Borne ein Landhaus vor den Toren der Stadt besaß, wurde öffentlich zugänglich gemacht und zum Vorbild für alle anderen Parkanlagen in und um Lipisa. Der Markt selbst wurde bis zum heutigen Tag freigehalten, so dass auch heute noch hier die alljährlichen Pferdespiele und Pferderennen durchgeführt werden können.
Leider spielte sich hier auf dem Roßmarkt auch eine der unschöneren Episoden der Lipisaner Geschichte ab. In der Frühzeit nach dem Großen Krieg versuchten eingeschleuste Söldner Elsterthals die Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und versuchten dabei auch die Moritzveste zu besetzen. Der Versuch konnte jedoch abgewendet und die Söldner schließlich auf dem Roßmarkt zusammengetrieben werden, wo sie durch die Gildenmiliz sowie bewaffnete Bürger und Orks abgeschlachtet wurden.
Am Roßmarkt finden sich heute u.a. das bekannte Gasthaus „Zum offenen Helm“ und das Sanctuarium der „Gesellschaft der Harmonie Lipisas“.
Floßmarkt
Der Floßplatz – in Lipisa mit kurzem O gesprochen – ist der zentrale Umschlagplatz der Stadt für Bau- und Brennholz.
Der Holzbedarf Leipzigs wurde außer aus den Auenwäldern südlich und westlich der Stadt (Ratsholz) in großem Maße durch Flößerei auf Elster und Pleiße aus Elsterthaler Wäldern gedeckt. Das Holz wird in den angelegten Gräben bis hinein in die Stadt geflößt. Zeitweise arbeiten hier bis zu 100 orkische Holzstapler, um das angelieferte Holz zu sortieren und zu stapeln.
Veste Belborg mit Münze, Schatzkammer und Gefängnis
Die Veste war nach der Umwidmung der alten Tempelburg in das Kloster Magna die Hauptfestung der Stadt. Seit dem Großen Krieg und dem raschen Wachstum, liegt sie zwischen der Alt- und Südstadt und beherbergt heute den Hauptsitz der Gildenmiliz sowie das Stadtgefängnis.
In der Veste ist auch die Städtische Münze und Schatzkammer untergebracht. Der Flügel der Veste, in dem sich die Schatzkammer befindet, nennt sich „Fiskus“.
Veste Pleißeburg
Vor dem Großen Krieg wurde unter Hartenfelser Herzog Hartgar dem Schiffer der Ausbau der Flüsse und Kanäle massiv vorangetrieben. In diesem Zusammenhang wurde auch die Schiffbarkeit der Pleiße besser und eine Burg am Zusammenfluss von Pleiße und Weißer Elster zur Kontrolle und Zolleintreibung errichtet.
Diese Funktion erfüllt sie bis heute.
Moritzveste
Die Moritzveste ist benannt nach Moritz von Belborg, dem Stadtkommandanten von Lipisa, der während der ersten Elsterthaler Belagerung noch während der Zeit der Könige die Sturmversuche abwehren konnte und dabei im Kampf auf diesem Stück der Stadtmauer fiel.
Die Adele-Häuser
Adele von Lesnic war die Tochter des reichen Bürgermeisters von Freyburg an der Unstrut und gehörte per Geburt zu den angesehensten Familien der Bergstadt. Sie heiratete den Lipiser Ratsherrn Jacob von Lesnic, durch dessen frühzeitigen Tod sie das Rittergut Lesnic erbte. Danach heiratete sie den Zehntschreiber Caspar von Tiefenbach und wurde durch seine Fürsprache Schatzmeisterin des Herzogtums Hartenfels und damit die erste Frau, die eine höhere Stellung am Hofe einnahm.
Doch wieder starb ihr Mann nach nur wenigen Jahren der gemeinsamen, kinderlosen Ehe. Eine weitere Ehe verband sie mit dem Burghauptmann der Veste Pleißeburg in Lipisa.
Da auch diese Ehe kinderlos blieb, vermachte Adele von Lesnic all ihren Besitz dem St. Anna Orden mit der Auflage, Hospitäler in Lipisa zu errichten und sich um die mittellosen Kranken der Stadt zu kümmern. Heute betreibt der St. Anna Orden in Lipisa insgesamt 3 Hospitäler in der Südstadt, Uebelessen und Selderoysen. Sie werden nach der großherzigen Spenderin als Appolonia-Häuser bezeichnet.
Ratsfreischulen
Die 12 Ratsfreischulen der Stadt gehören der Stadt und werden von privaten Spenden der Ober- und Mittelschicht finanziert. In jedem Stadtteil befindet sich eine Schule, in der die Kinder des Stadtteils Lesen, Schreiben, Rechnen und alles Notwendige, um in Lipisa zu überleben und später ein nutzbringendes Mitglieder der Lipisaner Bevölkerung zu werden.
Die erste der Freischulen wurde durch die Mitglieder des Rates der Stadt im Jahre 100 nF anlässlich des 100. Jubiläums von Lipisa als Freier Reichsstadt.
Die Große Arena
In der Arena von Lipisa im Norden der Hafenstadt werden große Wettkämpfe und Turniere ausgetragen.
Hier spielt die Brucheballmannschaft der der Roten Bullen. Hier werden auch die großen Ritterturniere veranstaltet. Außerdem finden immer wieder Wettkämpfe in u.a. folgenden Disziplinen statt:
- Ringen und Faustkampf
- Axtwerfen, Bogenschießen
- Hahnenkämpfe und Bärenhatz
- Wettrennen und Wandlaufen
- Tauziehen
- Steinstoßen
- Elsterschießen
Fischerstechen Das Fischerstechen ist ein alter Schiffer- und Fischerbrauch. Es stellt einen sportlichen Wettkampf zwischen zwei Mannschaften dar, die auf Booten gegeneinander antreten. Ziel ist es in der Regel, die Mitglieder der anderen Mannschaften mit Hilfe eines stumpfen Speers von ihren Booten ins Wasser zu stoßen.
Elsterschießen Beim Elsterschießen gilt es, mit Armbrust oder Bogen einen hölzernen Vogel auf einer hohen Stange abzuschießen. Der teilweise aus kunstvoll gedrechselten oder ausgesägten und bemalten Holzteilen bestehende Vogel wird in Lipisa gern als Elster bezeichnet. Entstanden ist der Sport als Wehrübung für die Stadtbevölkerung.
„Kristallpalast“
Das im Volksmund als Kristallpalast bezeichnete, ehemalige Schloss ist der bekannteste Vergnügungsort in Lipisa.
Der Palast ist das ehemalige Schloss der Familie Krisall, deren letzte Nachfahren das Schloss um 110 nF verkaufen mussten.
Das Schloss besteht aus fünf, vom gewaltigen Schlossturm strahlenartig ausgehenden Flügeln mit je fünf Geschossen und tiefen, unterirdischen Gewölben.
In seiner Mitte ragt der wuchtige Südstädter Turm auf. In den Flügeln des Schlosses und im Turm sind verschiedene Gasthäuser, ein Theater, eine Therme und vieles mehr an Vergnügungsmöglichkeiten für betuchte, aber auch weniger betuchte Städter untergebracht.
Forum Spektakulum
Große Halle im Erdgeschoss des Turms mit einer Arena. Hier tretend ab dem späten Nachmittag wechselnde Schausteller, Feuertänzer und Feuerspucker, Gaukler und abgerichtete Tiere auf
Thaskalon
Von Thaskarischen Exilanten gegründete Taverne mit thaskarischer Küche und entsprechendem Ambiente.
Palast der Träume
Auch die sinnlichen Gelüste werden im Krystallpalast befriedigt. Im Gewölbe des Schlosses liegt der „Palast der Träume“. Das berühmt-berüchtigte Etablissement soll über eine wahrhaft spektakuläre Auswahl an sinnlichen Freuden der verschiedensten Kulturen verfügen, solange der Geldbeutel groß genug ist.
Kriegerturm von Lipisa
Der Kriegerturm ist ein Denkmal an die unzähligen Opfer der „Großen Schlacht von Lipisa“, einer der schlimmsten und verlustreichsten Schlacht im Großen Krieg. In dieser letzten Schlacht um Lipisa stritten Elsterthaler, Bernburger, Hartenfelser und Fynsterwalder Truppen, unterstützt von Drakarianischen und viele andere ausländische Söldner. Im Ergebnis wurde Lipisa gestürmt und geplündert.
Als Erinnerung wurde nach dem Krieg und dem Freikauf der Stadt am Ort der heftigsten Kämpfe der Kriegerturm errichtet.
Heute zählt er zu den bekanntesten Wahrzeichen von Lipisa und ist zugleich einer der 12 Türme der Stadt. Er steht am Südöstlichen Zipfel von Lipisa im Bezirk Uebelessen und wacht an der von Süden kommenden Reichsstraße. Der aktuell 50 Schritt hohe Turm ist umgeben von einem künstlichen See.
In seinem Inneren liegt in den Gewölben die Krypta mit den gefallenen Hauptleuten und Adligen der Schlacht. Ein jeder von ihnen liegt in einem steinernen Sarkophag, bewacht von seinem steinernen Abbild. In den großen Hallen darüber ist ein Tempel der Zwei Götter eingerichtet, mit drei gewaltigen, jeweils über 20 Schritt hohen Statuen der Heiligen Lenka (Schutzpatronin von Lipisa), der Heiligen Anna (der Schutzpatronin der Frauen und Kinder) und des Heiligen Rodegars (dem Schutzpatron der Ritter).
An den Wänden der spiralförmig an den Wänden nach oben führenden Treppe ist die Geschichte von Lipisa in Wandgemälden und Fresken festgehalten.
Handelsbörse
Der Beschluss zum Bau ging 102 nF von 30 Großkaufleuten aus, nachdem es zur Tradition geworden war, sich zum Abschluss großer Geschäfte in einem neutralen Raum zu treffen und diese zu besiegeln. Noch im selben Jahr der Gründung wurde mit dem Bau auf dem Naschmarkt begonnen.
Die im Erdgeschoss befindlichen Gewölbe werden seit der Einweihung an Kaufleute vermietet. Der für Börsenversammlungen errichtete Saal im Obergeschoss diente außerhalb der Messen als Ballsaal genutzt und zum Abhalten von Auktionen.
Das Rabenhaus
Das Rabenhaus ist der Sitz der in ganz Rabenstein erscheinenden Zeitung „Der Rabe“. Zwar gibt es inzwischen in den wichtigsten Städten des Landes Niederlassungen der Zeitung, in Lipisa aber hat sie ihren Ursprung und hier hat sie auch noch immer ihren Hauptsitz direkt am Leuenmarkt.
Hafen
Der Stadthafen mitsamt dem Hafenviertel liegt an der Weißen Elster. Hier wird in 3 Hafenbereichen alles umgeschlagen, was über die Weiße Elster und die Pleiße nach Lipisa transportiert wird.
Der Hafen besteht aus drei Bereichen: Dem Ostufer mit Nord- und Südhafen sowie dem Westufer mit dem Salzhafen.
Im Nordhafen werden vor allem Lebensmittel wie Wein, Bier, Fisch, Butter, Käse, Speck und Getreide verschifft – im Südhafen vor allem die anderen Handelswaren wie Handwerkswaren, Pech, Ziegel, Steine.
Für das Be- und Entladen sind die Mitglieder der Hafenarbeiter-Gilde zuständig. Mit ihren Verlade-Kranen werden die Fässer, Kisten und Netze hin und herbewegt oder die kleinen Schiffe auch mal schnell von Hand entladen.
Im Salzhafen werden Wein, Salz, Gewürze, Stoffe, Pelze und andere Luxuswaren gelöscht. Auch hier ist die Hafenarbeiter-Gilde zuständig. Jedoch wachen hier mehr Gildenmilizionäre und Söldner der Händler über die Sicherheit der zumeist sehr wertvollen Waren.
Und trotzdem gehen ab und an Dinge verloren.
Im Hafen herrscht stets buntes Treiben. Tagsüber huschen Träger und Händler durch die Straßen, werden noch am Hafen Geschäfte durch Handschlag bestätigt und mehr oder weniger attraktive Hübschler und Hübschlerinnen suchen Gesellschaft.
Szermaks Spektatorium
Das Spektatorium wurde von Stanislaw Szermak begründet, der als Professor der Alchemie lange Zeit an der Alma Mater lehrte und später zu den Gründungsmitgliedern der Naturforschenden Gesellschaft gehörte.
Er baute im Laufe seines Lebens eine große Sammlung spektakulärer Dinge auf, wie den Thron eines Großkaisers, einen Schamanenstab aus den Südlanden, einen Drachenschädel, das Skelett eines Lindwurms, das Schwert mit dem König Otto von Elsterthal ermordet wurde, eine Sammlung von kultischen Objekten wie den Altären von Drow, Hochelfen, Trolle und Zwerge, eine Sammlung ausgestopfter Kritter, und vieles mehr.
Die Sammlung der Familie wurde anläßlich der 100jährigen Unabhängigkeit der Stadt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Geschäfte
Alimarans Allumfassendes Angebot
Alimaran ist ein ca. 60jähriger dunkelhäutiger Mann, der allerlei magische Utensilien verkauft. Er trägt meist einen Pelzmantel, egal bei welchem Wetter und schettert gern lächelnd über das eisige Wetter hier.
Er ist vor 30 Jahren nach Lipisa als Magischer Leibwächter eines Kaufmanns der Südlanden gekommen und hier hängen geblieben.
Der Laden befindet sich am Magisterplatz in der Neustadt, gegenüber der Nadel der Gesellschaft zur Förderung der Magischen Disputation.
Im Laden hängt ein Krokodil hängt von der Decke und begrüßt das Geschäft betretende Personen – danach ruft er seinen Meister.
Im Laden gibt es quasi ziemlich fast alles an legalen und mit Glück und Beredungstalent, auch illegalen Mitteln, Gegenständen und Substanzen, die ein Magier brauchen könnte.
Hier kann man auch durch die G.z.F.d.M.D. lizensierte Foki-Zauber erwerben.
Alimaran ist Mitglied der Gesellschaft und Experte für Xenomagie.
Der Kröhenfuß
Ursprünglich hieß der Laden „Krähenfuß“, doch irgendwann fiel der A-Strich hinab und seitdem heißt er eben Kröhenfuß – die Besitzerin war immer zu faul, das Schild zu reparieren und findet es inzwischen amüsant.
Betrieben wird der Laden von Mama Jadwiga, einer alten, weisen Kräuterhexe, die aus den Wäldern des südlichen Elsterthals stammt.
Krötenaugen, eingelegte Schlagen, von der Decke hängende Hühnerbeine und Kräuterbündel, Schrumpfköpfe, gruselige Masken und natürlich Besen. Mama Jadwiga weiß, wie ein Laden aussehen muss, um die Kunden anzulocken.
Sie verkauft hier vor allem Kräuter, aber auch allerlei Tränke und Pülverchen. Man sagt außerdem, dass Mama Jadwiga ganz hervorragende Liköre ansetzt.
Der Laden befindet in der Neustadt in einer winzig kleinen Gasse (Katzengasse), hinter der Nadel der Gesellschaft zur Förderung der Magischen Disputation. In der Gasse leben einige Hexen, die sich jedoch nicht immer als solche nach außen hin outen. Hinter den Häusern in der Katzengasse befindet sich ein großer Garten, der sich über alle Grundstücke zieht und gemeinsam von den Hexen bewirtschaftet wird. Ein klassischer Hexengarten mit allerlei Kräuter, Heilpflanzen und Pilzen.
Der Kröhenfuß ist gleichzeitig das Zentrum des Hexenzirkels von Lipisa.
Gasthäuser und Tavernen der Stadt
Burgkeller
Der Burgkeller am Naschmarkt ist das älteste nachweisbare städtische Gasthaus in Lipisa und hatte über mehrere Jahrhunderte hinweg das alleinige Privileg, in der Stadt auswärtige Biere auszuschenken und zu verkaufen. In dem ehemaligen Handelshof befinden sich neben der Trinkstube auch die städtischen Fleisch- und Brotbänke und Garküchen.
Der Burgkeller befindet sich im Unter- und Erdgeschoss des Hauses. Das ausgeschenkte Bier stammt bis heute ausschließlich aus der Bierbrauer-Stadt Weißberg im Herzogtum Hartenfels.
Zur Feuerkugel
Die Große Feuerkugel liegt an der Alma Mater und ist ein beliebtes Gasthaus der Scholaren. Im Obergeschoss befinden sich Scholarenzimmer. Ihren Namen hat die Große Feuerkugel von einem Feuertopf, der während des Großen Krieges in das Dach des Hauses einschlug und dort steckenblieb, ohne zu explodieren.
Der Lindwurm
In der Altstadt gelegener, ehemaliger Handelshof, der inzwischen zu einem Stadtpalais umgebaut wurde.
Bis zum Ende des Großen Krieges beherbergte das Haus das Skelett eines erschlagenen Lindwurms, den der Lipisaner Ritter Edelbrecht von Tomasien in der Zeit der Könige auf großer Fahrt erschlug.
Nach seiner gefeierten Rückkehr schenkte ihm die Stadt den alten Handelshof, damit er diesen zu seiner Residenz ausbauen und den Lindwurm dort ausstellen könne. Nach dem großen Krieg verschwand das Skelett unter ungeklärten Umständen.
Einige Jahre später wurde es Stanislaw Szermak zum Kauf angeboten, der zuschlug und es in sein Spektatorium verbrachte. Heute ist der Lindwurm ein Gasthaus.
Die Große Funkenburg und die Annaquelle
Der Lipiser Münzmeister Andrusz Funke ließ sich nahe der Annaquelle im Ratsdorf Annabrunn ein Gut errichten. Allein und außerhalb der Stadt gelegen, ließ er es gut sichern, so dass sich der Name Funkenburg einbürgerte.
Nach einem Brand ließen die Nachfahren das Gut neu errichten. Seitdem werden Teile des Gutes auch als Herberge genutzt. Später entstanden ein großer Saal und ein weitläufiger Vergnügungsgarten.
Damit wurde die Große Funkenburg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Lipiser. Im großen Garten mit der Teichanlage können sich seitdem über 200 Personen bei Bier, Gose, gutem Essen, Feuerwerk, Fischerstechen, Seiltanz und Vogelschießen amüsieren.
Demnach soll am während vor dem Großen Krieg schon, eine Pilgerin Aussätzige aus dem Lipiser Spital an den Platz geführt haben, an dem sie durch ihr Gebet eine Quelle entspringen ließ. Sie gab das Quellwasser den Kranken, die nach seinem Genuss spürten wie neue Kraft durch ihre Adern rann. Die Pilgerin aber entschwand auf einem weißen Reh. Bis heute gilt, dass das Wasser der Quelle heilkräftig sei.
Auch deswegen zieht es bis heute viele Lipiser zu der Quelle, an der ein kleiner Tempel der 2 Götter errichtet wurde und dessen Priester sorgsam über die Quelle wacht.
Zuckerbäckerei Bonorien
Benannt nach der Besitzerfamilien Bonorien, liegt die Zuckerbäckerei in der Nähe des Rosentaltors im Westen von Gohlitz. Im Saal treten regelmäßig Barden und Gaukler auf, außerdem wird hier jedes Jahr der Ball der Zuckerbäcker veranstaltet.
Milchinsel
Gastwirtschaft auf der Milchinsel im Egelpfuhl. Die beliebte Gastwirtschaft liegt auf einer kleinen Insel, die nahe des St. Annamarkts in der Altstadt liegt. Im Pfuhl werden Blutegel für die Heilerhäuser der Stadt gezüchtet.
Auf der Insel befindet sich außerdem das Anwesen der Familie Lante, denen die Gastwirtschaft gehört. Das Anwesen besteht aus einem Wirtschaftsgebäude und einem repräsentativen Wohnhaus mit kleinen Türmchen.
Zum Offenen Helm
Das Gasthaus liegt am Roßmarkt und ist eines der Stammgasthäuser der Gildenmiliz und ehemaliger Gildenmilizonäre.
Im Gasthaus herrscht eine raue, aber herzliche Stimmung, in der gern auch mal gerangelt und gepöbelt wird. Auch Gasthausschlägereien sind hier durchaus nicht unüblich. Allerdings achtet die Belegschaft aus breitkreuzigen Veteranen der Milz streng darauf, dass dabei nicht übertrieben wird.
Zum Goldenen Helm & Alte Rüstkammer
Ein in der Neustadt gelegenes Gasthaus, am Ufer der Parthe.
Ähnlich wie im „Offenen Helm“ herrschen auch hier so manches Mal raue Sitten. Kundschaft sind vor allem Söldner und solche, die es gern wären. Aber auch Veteranen aller Herren Länder, Kaufleute auf der Suche nach Schutz und der eine oder andere Abenteuerlustige verkehren hier.
Die Alte Rüstkammer nebenan ist die offizielle Heimat der Söldnervermittler. In einer großen Halle sitzen meist um die 5 – 8 Vermittler an ihren Tischen und warten auf Kundschaft.
Die beiden Häuser sind durch einen Durchgang verbunden und so mancher Gast wechselt gern die Häuser, um sich einen Eindruck von der Ware zu machen oder um einen Kontrakt abzuschließen.
Hauerbachs Keller
Hauerbachs Hof ist einer der größten und bedeutendsten Handelshöfe der Stadt unweit vom Leuenmarkt.
Das Gebäude besteht aus mehreren Hinterhäusern, fast 100 Messegewölben sowie zahlreichen Zimmern, Sälen und Nebengelassen in den Obergeschossen bestand. Die älteren, mehretagigen Weinkeller im Untergeschoss galten lange Zeit als die größten der Stadt.
In einem der Keller befindet sich heute eine der traditionsreichsten Gasthäuser Lipisas, wozu auch die Legende von Dr. Faustus Fassritt beitrug.
Wassergott
Im Conewitzer Wald, zwischen den Quellen zweier kleiner Flüsschen eingeklemmt, liegt der Wassergott: Eine Taverne, die regelmäßig die Städter anzieht, um hier im Auenwald der Hektik der Stadt zu entfliehen. Die Taverne ist ein kolonnadenartiger Pfahlbau und war bis zum Bau des westlichen Uferwegs nur mit Booten oder einer Fähre vom gegenüberliegenden Ufer aus zu erreichen. Die Bootstouren starten sowohl in Lipisa als auch in Conewitz.
Ratswald
Der Wald ist ein großer, nahezu unberührter Wald in Sichtweite vor der Stadtmauer nordwestlich der Stadt. Durch ihn fließen 4 größere und kleinere Flüsse und zahlreiche Bachläufe.
Der Wald ist noch erstaunlich natürlich, fast alle in Rabenstein bekannte Baumarten finden sich hier und im Frühjahr entfaltet die Bodenflora des Ratswaldes ihre Farbenpracht. Es finden sich zahlreiche Kräuter und teilweise sehr seltene Pflanzen.
Einmalig ist eine Mischung aus Buschwindröschen und Gelbem Windröschen, das nur hier wächst: Das Lipiser Windröschen.
Der Ratswald war immer wieder von der Abholzung bedroht, jedoch haben sich die renitenten Lipiser Bürger bis heute gegen die Abholzung zur Wehr gesetzt, teilweise auch mit Gewalt. Daher hat Erzschultheiß Ludwig von Gauditz im Jahre 161 den Ratswald unter den Schutz des Rates gestellt und verfügt, dass in diesem „nimmermehr Holz geschlagen werden dürfe“.
Man sagt dem Wald nach, dass in diesem Feen leben sollen und dass sich im Wald Menschen mit bösen Gedanken so lange herumirren würden, bis sie die Gedanken abgelegt hätten.
Tiergarten
Der Tiergarten befindet sich im Nordosten der Hafenstadt und wurde etwa um 120 vF durch den Gastwirt Ernst Pankert gegründet. Dieser wollte sein Gasthaus, das damals noch vor den Toren der Stadt im kleinen Dörfchen Argyrshof außerhalb der Stadt lag, um eine Attraktion für die Städter bereichern.
Er begann mit einem Löwen, den er dem Grafenhaus abkaufte und erweiterte dann später um andere exotische Tiere, die er von den Fernhändlern Stück für Stück kaufte.
Orkdorf
Nach dem dem Großen Krieg begannen seine Nachfahren dann auch sogenannte Völkerschauen im größer werdenden Tiergarten durchzuführen und zeigten den begeisterten Lipisanern erst Menschen aus den Ost- und Südlanden, dann Trolle, Goblins und Oger und am Schluss auch diverse Elfenvölker in ihrer natürlichen Umgebung. Dies ging etwa 50 Jahre gut. Dann kam es leider zu einigen unangenehmen Ereignissen, bei denen einige Besucher und Mitarbeiter ihr Leben verloren und auch einige der Ausstellungsstücke verloren gingen. Daraufhin gründete sich der B.O.N.A.N.Z.A. – „Bürger gegen Ordnungswidrige Naturfernheit, Ausbeutung, Nutzung und Zerstörung von Außermenschen“. Diese Bewegung machte so viel Druck auf den Rat der Stadt, dass sich dieser schlussendlich dazu genötigt sah, die humanoiden Ausstellungsstücke dem Tiergarten abzukaufen und zu entsorgen.
Am Ende blieb nur das Gehege der Grünhäute, das durch den plötzlich frei gewordenen Platz großzügig vergrößert werden konnte und nun etwa 20 Orks, 4 Trolle, 4 Oger und 40 Goblins umfasst. Diese versicherten damals dem Rat, dass sie gern in ihrem Gehege bleiben würden und dies auch auf ihre Nachkommen zutreffen würde. Seitdem gibt es als besondere Attraktion das durch Brücken überspannte und durch hohe Mauern gesicherte Orkreservat.
Kanalisation & Unterstadt
Nach der großen Epidemie von 23 vF wurde unter der Stadt ein System von Kanälen und Leitungen gebaut, um die wichtigsten (und reichsten) Häuser der Stadt mit Frischwasser zu versorgen und das Abwasser aus den Straßen fernzuhalten. Vielfach verlaufen die Kanäle weit unterhalb der Keller.
Sie werden regelmäßig von der rein orkischen Gilde der Kanalreiniger gereinigt und instandgehalten. Die Orks sind auch dafür verantwortlich, dass sich niemand in die Kanäle verirrt. Denn seit dem Bau sind nur die ortskundigen Orks wieder aus dem unübersichtlichen Wirrwarr der Kanäle wieder lebendig herausgekommen. Alle anderen, zumeist Abenteurer oder Strolche, haben nie wieder das Tageslicht entdeckt.
Natürlich flammten schon bald die Gerüchte über eine geheime Unterstadt unter der eigentlichen Stadt auf, in der die Gilde der Unterwelt ein- und ausgehen würden. Der Rat der Stadt hat jedoch öffentlich bekunden lassen, dass dies infame Lügen sind und sich die armen Irren, die sich in die Kanäle vorgewagt haben, einfach verlaufen hätten.
Die Unterstadt verläuft ausschließlich östlich der Pleiße / Weißen Elster. Auf der Westseite wird die Kanalisation nicht genutzt, da die beiden Teile nicht miteinander verbunden sind und die westlichen Stadtmarken nicht interessant genug sind.