Der Rabe 274 - Freudenmond
4. Lyxaark Freudenmond 274 nF BEATRICE VON FEUERSTETT-TEUPITZ ERMORDET Feuerstetter Münzen beim Attentäter gefunden Attentat auf die Reichsgräfin GBA. Jeder erinnert sich an das versuchte Attentat vor einem Jahr. So ruchlos es war, so schwer hat es sie in Mitleidenschaft gezo-gen. Ihr Leibarzt sagte noch vor einem Monat, es geht ihr besser. Sie nahm wieder am kulturellen Leben teil, die Regierungsgeschäf-te blieben noch bei ihrem Kämmerer Ernst von Hauser. Und während der ersten Pause des Lustspiel kam ein Diener hinterrücks her-an und beendete mit den Worten „Nieder mit den Bären!“ ihr Leben. Im folgenden Gerangel wurde der Attentäter niedergestreckt. In seinen Taschen fand man Münzen Feuerstetter Prägung. Ein Mob machte sich darauf auf zur Roten Villa, der Vertretung der Feuerstetter Grafen in Berlein. Nur dem ersten beherzten Eingreifen der Brandwächter konnte Schlimmeres verhindert werden. Nach ersten Erkenntnissen erkannte niemand den Diener. Wer er war, bleibt bisher ein Rätsel. Ein Nachruf Beatrice Juliana Elisabeth aus dem Hause der Barenlyner wurde am 4.Lyxaark 227 nF auf Schloss Steinfel nahe Fyrstenwold gebo-ren. Sie war das erste der vier Kinder von Alexander III. und Beatrice, geborene v. Nordmark. Am Hofe in Fyrstenwold erlebte Beatrice ein ausgeprägtes kulturelle Leben. Ihr Vater Alexander III. förderte als aufgeklärter Herr-scher Musik und Malerei, ihre Mutter Beatrice das Schulwesen durch wandernde Lehrpriester. Auch die eigenen Kinder wurde gleichsam streng und vielfältig ausgebildet – und das war vor 40 Jahren noch nicht an allen Höfen im Lande gang und gäbe. Dazu gehörten die feinen Künste, das Rechtswesen, Geschichte, Religion sowie Etikette und Musik. Seit dem Rabenball 243nF verband sie eine große Liebe zum Königshaus und sie wurde mit vielen Aufgaben in und um Bârlinum zu-sätzlich zum Wohle des Königshauses betraut. 253nF folgte die Reichsgrafenwürde über Feuerstett-Teupitz. Die junge Fürstin fand dort einen verwahrlosten Herrschersitz vor. Durch die generationenübergreifenden Fehden der uradligen Grafenfamilien war das Land völlig verarmt, die Orkaufstände brachte weitere wirtschaftliche Belastungen mit sich. Gegen alle Widerstände gründete sie Berlein an der Dahma als aufgeschlossenes Zentrum zwischen den beiden Polen. Ein Jahr später heirate sie gemäß altem Brauch-tum das Land. Aus ihrer Regierungserklärung heißt es: „Nach dem Exempel meiner Eltern möchte ich selbst alles mit eigenen Au-gen sehen und Ohren hören und einem jedem aufmerksam Gehör schenken. Denn nun bin ich die Mutter von euch allen.“ Ihre Regierungstätigkeit begann sie mit drastischen Einsparungsmaßnahmen, der Auflösung der gräflichen Truppen. Einzig die Stadtgarden blieben bewaffnet. Mit der Einrichtung einer Freischule versuchte sie die Lebensumstände der Ärmeren zu verbessern und mit einer verpflichtenden Klosterschule für alle von Stand zum Niederreißen der Vorurteile gegen einander. Selbst ihr Stadtpa-lais ließ in ein Bibliotheksgebäude umgestalten. In ihrer neuen Residenz Grünsee errichtete sie 267 ein Theatersaal, in welchem die Hälfte aller Plätze für Bürgerliche vorbehalten waren. Alles in allem erschuf sie damit dort einen Ort für Gelehrte, Barden und Künstler: “Ein Ort der Erforschung der Fröhlichkeit und guten Laune, wo musiziert und schön zelebriert wird, dass auch die Heili-gen im Reiche der Einheit ihren Spaß haben.“, so der Dichter Martin. Und nun mögen sich diejenigen, die unter ihren landesmütter-lichen Einflüssen viel Gutes erfahren haben, in ihrem Sinne ihr Werk fort tun. Tai Gerai.
BERNBURG ÖFFNET SEINE PFORTEN
HBE. Zum Knollenfest findet die jährliche Kür von Knollenkönig und Knollenkönigin statt. Rabenstein sei glücklich, denn auf güti-ge Proklamation Unserer Fürstin Elisabetha Adora von Bernburg, darf sich dieses Jahr erstmals ein jeder Rabensteiner, auch wenn er nicht aus Bernburg kommt, dem Wettkampfe um diesen Titel stellen!
Doch was ist Knollenkönig und Knollenkönigin? Zu Ehren der Bernburger Knolle werden Vertreter des gemeinen Volkes in mehreren Wettkämpfen antreten. Es wird die knolligste Nase gekürt, es muss sich im Knollenkochen bewiesen werden, und Kreativität im Knollenschnitzen gezeigt werden. Doch das soll noch nicht alles sein: Weitere Geschick, Kraft oder Mut benötigende Herausforde-rungen stellen die wackeren Streiter auf die Probe. Die Fürstregentin persönlich wird am Erntefesttag die Leistungen bewerten und Knollenkönig und Knollenkönigin küren.
Die Erwählten sollen bis zur Wahl des nächsten Knollenpaares, aber höchstens bis zum nächsten Erntefesttag die hohe Ehre tragen und die jeweiligen Rechte und Pflichten bestreiten.
Denn in dieser Zeit dürfen sie in ganz Bernburg Feste eröffnen (so kein Adliger die Eröffnung durchführen möchte), in ganz Raben-stein die Vorzüge der Bernburger Knolle verbreiten und sie sollen an den Banketten der Fürstregentin geladen sein.
Damit die Herren oder Damen, denen der Knollenkönig oder die Knollenkönigin untertan sind, keinen Schaden erleiden, sollen den beiden Ehrenträgern ein Knecht gestellt werden, der ihre bisherigen Aufgaben übernehme.
Für die genauen Regularien wende man sich and die fürstlich bestellten Kämmerer in Bernburg.
Meldet euch zahlreich und tragt die Knolle nach Rabenstein!
KIRCHE ERHÄLT WELTLICHE MACHT
Mit königlicher Verkündung (Abdruck im Verwaltungsblatt 2/274) und durch Edikt der Hohepriesterin im Göttermond 274nF, steht es fortan unter Verlust der generellen Steuerfreiheit dem Klerus in Rabenstein frei, Grundbesitz zu erwerben, gestiftet oder ge-schenkt zu bekommen und in Eigenregie zu verwalten. Diese Reichslehen sind nach bisheriger Lesart nur dem König unterstellt. Dies soll zu mehr Freiheit und Gleichheit führen, die Reinheit der kirchlichen Lehre unterstützen und gerade auch für mehr Ordnung bei den Städte-, Land- und Reichstagen führen.
RABENSTEINER AKADEMIE IN TIR‘TERCAL
GWG. Im Lande Tir Tercal, im südlichen Teil des ehemaligen Kaotiens, findet jedes Jahr ein akademisches Treffen statt. Wir berichteten schon von einem solchen Treffen, bei dem es schon Wettstreite um gute Braukunst gab – hier vertrat und Herr Hendrik v. Graufels mit einem süffigen Landbier.
In diesem Jahr reiste ein großer Teil unserer Magierakademie dorthin. Es gab viele Vorlesungen und Reisende aus anderen Zeiten, die wohl mit Hilfe von Uhren die Hilfe der Anwesenden brauchten. Unsere Akademie dominierte in guter Manier die magischen Vorle-sungsanteil – und das ganz ohne Beherrschungsmagie, sofern ich mich recht erinnere.
Über meine eigene Vorlesung – „Keine Angst vor magischer Flora und Fauna“ wird es ein Brevet geben, welches gegen eine Schutzge-bühr in Höhe von 4 Silber über den Raben unter Chiffre Creat74 beim Raben in Wiesengrund bezogen werden kann. Es konnten viele Kontakte geknüpft werden und Augenmoos sieht friedlicher aus als Astralspinnen klingen. Auch kam es zu einem Konzil, bei dem die Wichtigkeit der Ars Libera in der Zusammenarbeit mit dem Königreich herausgestellt wurde. Mindor von Mytz
TOROG’NAIS UNTOTENTERROR GEHT WEITER
HEL. Wieder ist es der Elsterthaler Grafschaft Mannenfeld zu Kämpfen mit Untoten gekommen. Wieder wurde Dörfer überrannt und verwüstet. Auch die Burg Anaren konnte dem Untotensturm nichts entgegensetzen und wurde samt Besatzung in einer unhei-ligen Nacht überrannt. Selbst die Stadt Sandern wurde bedroht, hatte jedoch genügend Macht, sich dem Untotenheer zu erwehren und dieses zu vernichten.
Doch endlich ist auch der Grund allen Übels gefunden. Kundschafter fanden in der wüsten Stadt Heikstett Untotenbeschwörer am Werke. Ein eilig aufgestelltes Heer unter Graf Georg von Mannenfeld machte diesem Treiben ein Ende. Die Obelisken, von denen die Unheilige Magie ausging, wurden zerstört, die Beschwörer und ihre Kultisten gerichtet. Doch trugen einige der Beschwörer am Hals das sogenannte Shuutak, ein Zeichen der Fanatiker Torog’Nais. Der Krieg ist offensichtlich in Rabenstein angekommen.
FINSTERWALDER SCHULDVERSCHREIBUNGEN
LIP. Schuldverschreibungen des Finsterwaldes Herzogshauses verlieren drastisch an Wert. Seit sich in den Handelszentren des Reiches herumgesprochen hat, in welch gewaltiger Menge der Herzog sie herausgegeben hat, finden sie kaum noch Nachfrage. In Lipisa, Freyfurth und Torgowe werden sie inzwischen sogar weit unter Wert gehandelt. Denn selbstverständlich fragt man sich, wie der Herzog Schulden in dieser Höhe je zurückzahlen will.
Außerdem steht auch die Frage im Raum, was mit dem Geld passiert ist? Der Finstre Wald ist ruhig, keine Söldnerheere marschie-ren, keine großen Bauaktivitäten. Und der Hof zu Waldeck hüllt sich wie immer in Schweigen.
VON MONDKÖNIGINNEN UND SKANDALÖSEN KNÖCHELN
Ein Bericht vom Rabenball zu Barlinum
KBA. Zweimal im Jahr steht Bârlinum Kopf, wenn die edlen Kinder des Reiches am Hofe eingeführt werden und die stolzen Eltern um die Zukunft ihrer Kinder feilschen. Zu diesem Anlass putzt sich Bârlinum so heraus, dass es sogar ein wenig nach Hauptstadt aussieht. Besondere Aufmerksamkeit lag dieses Jahr auf dem Auftritt zweier Elbensprosse, malerisch schön, wie die meisten ihres Geschlechts. Sie wurden vorgestellt als die Kinder der Gräfin von Havellandya.
Jedoch verblassten ihre Anwesenheit fast schon neben der Ankunft unseres Kronprinzen Rubinius und der Frau an seiner Seite, der Prinzessin Amalia von Berga aus dem Nordhausener Geschlecht, die hier ihren ersten Auftritt bei Hofe hatte. Mit ihrer betörenden Anziehungskraft, ihrem magischen Charme und ihrer bezaubernden Stimme nahm sie sofort die gesamte Ballgesellschaft für sich ein, abgesehen von einigen zurück-haltenden Geistern, wie den beiden Elbenkindern und der Gastgeberin Herzogin Eleonore von Raben, welche der Nordhausener Prinzessin kaum mehr als die unbedingt nötige Aufmerksamkeit schenkte. Zeigt sich hier ein Riss in der Familie der Bären? War es ein Anflug von Eifersucht, weil die wundervolle Amalia im Zentrum aller Aufmerksamkeit stand?
Prinz Rubinius und Prinzessin Amalia tanzen trotzdem unbeschwert fast den gesamten Abend miteinander. Wobei Tanzen zu ba-nal ist für die unbeschreibliche Anmut der Prinzessin. Vielmehr schwebte sie eher über den Boden des Ballsaales. Auch ihr Kleid war natürlich perfekt gewählt. Silbrig glänzend, mit einem fast aus der Zeit gekommenen Stehkragen, dazu ein keusches, schwarzes Tuch für die Schultern. In diesem Traum wirkte sie wie eine Mondgöttin aus alter Zeit, geküsst von der Sanftheit der Nacht und der Macht des Mondes. Zudem stand das Kleid in einem wundervollen Kontrast zu ihrer vornehmen Blässe und ihrem wundervollen Haar.
Rubinius trug einen Wams mit Stehkragen, passend zu ihrem Kleid, dazu einen seitlichen Umhang mit seinem Wappen. Anwesend war natürlich auch die Verlobte des Kronprinzen, Prinzessin Romina Katharina von Bernburg, gekleidet in einen Albtraum aus farb-losem Grau. Sie beschränkt sich jedoch darauf, ihrem Verlobten und ihrer Freundin Amalia eine gute Gesellschaft zu sein und ver-zichtete auf den Tanze.
Zwei kleine Skandal überschatteten den Ball jedoch auch dieses Jahr. Herzogin Eleonore verließ zusammen mit wenigen anderen Gästen den Ball vorzeitig, was der Stimmung im Saale jedoch keinen Abbruch tat. So verpasste sie das Unglück der armen Jastina von Pitzne, der das Kleid verrutschte und die so zum Schock der Ballgesellschaft ihren linken Knöchel offenbarte. Prinzessin Amalia jedoch lachte den Fauxpas fort und sofort löste sich die Anspannung im Saale und man tanzte bis die ersten Sonnenstrahlen den Zauber der Nacht hinfort fegten.
Der alte Graf: Zum Knöchel des Anstoßes LIP. Seit mich meine Töchter abgesetzt haben, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und zum Beobachten. Und ich bin zu der Er-kenntnis gekommen, dass doch nicht alles schlecht ist, was die Jugend so treibt. Aber sagt das bitte nicht meinen Töchtern! Mir ist in den letzten Jahren eine neue Mode aufgefallen, die mich nachdenklich macht. Rabenstein war nie so verknöchert und über-sittsam, wie es andere Reiche waren und bis heute sind. Doch inzwischen ist es an so manchem Hofe schicklich geworden, sich an diesen stocksteifen Reichen zu orientieren. Aber heißt das nicht, dass es auch gut ist. Es war nie Rabensteiner Kultur, das weibliche Haar zu verstecken und es entsprach auch nie unseren Sitten, keine Haut zeigen zu dürfen. Und das soll bitte auch so bleiben! Nicht jede Neuerung ist gut! Es gibt Feste in Rabenstein, wo nur spärlichst bekleidet im Sommermond getanzt wird und hier echauffieren sich einige über einen nackten Knöchel? Wir alle können uns noch an den Aufschrei erinnern, als Prinzessin Eleonore vor sieben Jahren zu ihrem ersten Debütantinnenball in einem atemberaubenden Kleid ihre unbedeckten Schultern präsentierte. Ein Anblick, der in den Ballsälen Lipisas, Hallenstedts und Torgowes damals nur mit einem Schulterzucken goutiert worden wäre, schließlich war die Mode hier schon lange wieder schulterfrei. Doch welch Aufschrei in Bârlinum. Meine Töchter haben mich immer belehrt, dass Verklemmtheit auch zu geistiger Verklemmtheit führt. Und dieses Mal haben sie Recht! Das darf ihnen wirklich niemand erzählen. Und sie haben mir erzählt, diesen Sommer werden die Röcke und Ärmel wieder etwas kürzer. Ich freue mich jetzt schon auf das Ge-schrei der Verknöcherten und Verstockten und verbleibe bis dahin als ihr treuer Beobachter.
AUS UNSERER SERIE ARTEFAKTE IM REICH:
DAS SIEGEL DER MANDAICA
Dem Raben wurde es gestattet, das Siegel der Könige Rabensteins zu betrachten. Jeder König seit Menschengedenken und vermut-lich noch aus mythischer Zeit stammend führt zumindest den Titel „Erbe des Siegels der Mandaica“, doch was ist dieses Siegel? Und warum ist es so wichtig?
Mit verbundenen Augen wurden wir durch das Gewölbe geführt, um dann erstmals einen Blick auf das Siegel werfen zu werfen und eine Zeichnung aus dem Gedächtnis zu publizieren. Leider konnten wir es nicht anfassen, aber es sah recht massiv aus und ist ver-mutlich aus einem dunklen Metall gefertigt.
Erstmals führte Rukus I. als König der Raben die Insignie erstmals im Titel. Danach ruhte das Siegel in Burg Rabenstein, bis es von König Maximilian III. von König Titus erobert wurde. Seitdem ist es Teil des Schatzes der Könige und Großkönige Bârlinums. Sie schützt das Reich seit nun mehr fast 800 Jahren. Demnächst soll es auch eine Feier anlässlich des Jubiläums geben.
KLOSTER DES HL. GINTARAS IN SEELANDYA VERFLUCHT
GNR. Das schön anzuschauende und erst vor kurzem geweihte Kloster des Hl. Gintaras zu Lyxburg ist wohl verflucht. Ein ruhi-ges Leben ist dort nicht möglich. Selbst der kürzlich erst eingetroffene Primas wird das Kloster demnächst verlassen und nach Ra-benstein zurückkehren.
Von vielen rückkehrenden Quellfahrern hört man Berichte von stöhnenden Geräuschen, eiskalten Winden in den Treppenhäusern und Stimmen, die leise flüstern „Bereue!“, „Sünder!“ oder „Die Zwei wissen was du getan hast.“
Der junge Ritter Rodegar von Zorn, der dem Raben in Carstett als einer von vielen Rede und Antwort stand, berichtet: „Dabei wollte ich dort mir und meiner Familie das Quellwasser abfüllen und in Ruhe beten. Zutiefst verstört hat mich dieser Ort.“
Woher der Fluch kam, warum der Klerus gegen diesen noch nichts unternommen hat und was der Orden der Quellfahrer unterneh-men wird – all diesen Fragen werden wir in der nächsten Ausgabe nachgehen.
DREISTER BETRUG BEI DEN PFERDETAGEN IN LIPISA
LIP. Solch prachtvolle Rösser sieht man nicht allzu häufig. Daher sahen die Punktrichter genauer hin und entdeckten einen unglaub-lichen Betrug. Bei fast 50 Pferden wurde mithilfe kosmetischer Tricks und alchemistischen Tinkturen nachgeholfen, um ihnen im Schönheitswettbewerb einen Vorteil zu verschaffen.
Selbst Magie wurde genutzt, um Körperpartien zu straffen und muskulöser erscheinen zu lassen.
Jedoch entdeckten Magier der Akademie und Vertreter der Alma Mater die künstlichen Verschönerungen.
Da diese Verbesserungen gegen jegliche Regeln verstoßen und potenzielle Käufer über das wahre Aussehen der Pferde getäuscht worden wären, drohen den Elsterthaler und Lipiser Besitzern der Tiere drohen nun empfindliche Strafen bis hin zum lebenslangen Stadtverbot für Lipisa und dem Zucht- & Handelsverbot für Pferde.
ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS GLÄNZT
Ein Bericht von Lillijana Kirianus, Meisteralchemistin und Priesterin der Magdala
PGR. Wenn Hilfe benötigt wird, sind die Elfkreuzer nicht weit. Im Gefolge von Padre Anchas wird natürlich Rabensteinern gehol-fen, die in Not sind. So reisten wir in das Herzogtum Hartenfels, um Zwergen einen Dienst zu tun, da der Kontakt zu einer proble-matischen Miene abbrach. Bedauerlicherweise benötigen viele Personen Hilfe, so dass der Padre nachkommen wollte. Es hätte so einfach sein können ...
Schnell erfuhren wir, was denn in den Gewölben der Miene nagt und kratzt – Ratten. Riesige, stinkende, kämpfende Ratten, die Hunger auf Menschenfleisch hatten und dem puren Chaos fröhnten. Und dann brach hinter uns auch noch der Mieneneingang zu-sammen.
Die Wesen gruben sich durch den Stein, als wäre er aus Butter. Die Brutmutter sah man bei diesen Massen gar nicht. Genauso we-nig wie Gold, Silber, Erze, Edelsteine … nur Warpstone oder wie man in Rabenstein sagt: Hexenstein. Leicht zu erkennen an der Hitze und dem grünen Licht, welches den Stein umgibt. Der werte Leser sei gewarnt: wendet keine Zauber in der Nähe von Hexen-steinen an! Niemals! Denkt noch nicht einmal darüber nach! Den Moorländern sei es gedankt, dass sie eine Art Angel konstruier-ten, mit der man den lästigen Stein fortschaffen konnte. Aber die Rattenwesen hatten einen endlosen Vorrat, den sie auch für ihre Waffen einsetzten. Riesige Apparate, aus denen Feuer gesprüht kam. Nicht nur ein furchtbarer Anblick, sondern auch schreckliche Verletzungen entstanden dadurch.
Wir fanden auch einen Apparat, mit welchem man in die unterschiedlichen Stollen (wenn man kein Rattenwesen ist) kommt. Man konnte sich sogar verständigen, obwohl man auf unterschiedlichen Ebenen stand. Als Frau der Wissenschaft würde ich normalerwei-se sagen: Hexenwerk! Aber es war das reinste Gnomen-Meisterwerk.
Wir fanden keine Überlebenden mehr – nur Kisten mit Nahrung und Verbandsmaterial. Ich gehe davon aus, dass die eingeschlosse-nen Zwerge Opfer der Rattenwesen wurden. Den Göttern seis gedankt, dass wir einen Weg hinausfanden und das trotz mehrerer Fallen, egal ob sie alchemistisch, magisch oder aus purem hartem Stein waren. Hier nochmals ein Dank an die Freifrau Katharina von Questenberg, die aufgrund ihrer Expertise im Bergwerk uns gut durch die Stollen leitete.
Wir alle kamen wieder an die Oberfläche, wo unsere Wunden heilen konnten. In meinen Träumen höre ich jedoch immer noch das Kratzen und irre Lachen … es wartet noch da unten.
Rabensteins Platz an der Sonne
Leserbrief von Adamanus Ehler, Lipisa
LIP. Endlich hat Rabenstein seinen Platz an der Sonne. Die Gebiete Seelandyas erweisen sich als Erfolg. Und doch bleibt eine Fra-ge, die seit dem Erwachen Torog’Nais immer häufiger gestellt wird. Wie kann Rabenstein Seelandya dauerhaft verteidigen? Dar-über hört man seit letztem Jahr immer wieder rege Diskussionen auf den Straßen der Städte und in den Palästen des Adels. Zu Recht. Schließlich führen beide Versorgungsrouten nach Seelandya durch die im Bürgerkrieg verwüsteten Nordlandclans oder das noch immer im Bürgerkrieg befindliche Stedingen. Was also passiert, wenn Torog’Nai bald schon am Tinaarischen Meer steht?
Rabenstein kann es sich nicht erlauben, Stedingen weiter in einem unlösbaren Bürgerkrieg zu belassen. Der natürliche Verbündete Rabensteins ist Prinz Stanislaw, einziger legitimer Erbe der Königsfamilie und eingesetzt durch den Willen seiner Mutter als ihr Nachfolger. Warum also bietet Rabenstein dem Prinzen nicht endlich die ultima ratio an? Oder aber den sicheren Hafen eines Her-zogtums unter Rabensteins Krone?
Unser Rabenstein ist ein Zusammenschluss vier ehemaliger Königreiche, die nun zusammen größeren Wohlstand erreicht haben, als je zuvor. Und mit Rabensteins Rittern an seiner Seite ist es nur eine Frage der Zeit, bis Stanislaws Gegner die Waffen niederlegen werden und Friede und Wohlstand endlich auch in Stedingen einkehren kann.
Keine Partnerin für Rabenstein kann jedoch jemand sein, deren einzige Legitimation mit dem Ende des Bürgerkrieges enden würde und die sich daher lieber am Ausbluten ihres Volkes ergötzt, anstatt nach einem Ausgleich zu suchen.
Rabenstein braucht einen sicheren Landweg zum Tinaarischen Meer und es braucht Frieden in Stedingen. Es ist an der Zeit, dass beide Ziele endlich umgesetzt werden.
KRIEGSFLOTTE DES SHA’TAR-ORDENS IN SEELANDYA
GLE. Stolz knattern die vielen, vierfarbigen Banner mit dem Weißen Kreuz darauf im Wind. Es ist immer wieder ein beeindrucken-der Anblick, wenn eine Flotte in den Hafen einläuft. Doch dieses Mal ist es anders. Denn nicht die üblichen, bewaffneten Raben-steiner Handelsschiffe laufen ein, sondern Kriegsschiffe des Heiligen Ordens von Sha’Tar.
Begrüßt und willkommen geheißen, wurden sie von Grenzgräfin Natascha von Belborg und einer riesigen Menge Schaulustiger an der Kaimauer, die neugierig verfolgen, wie die manifest gewordenen Vernichtungsfantasien im Hafen von Josephinenburg fest-machen. An Bord sind wettergegerbte Männer und Frauen, kampferprobt, laut und voller Geschichten, mit denen sie in den näch-sten Tagen die Tavernen der Stadt in Atem halten werden, untermalt von ihren Gesängen und Würfelorgien.
Der Orden hat einen großen Teil seiner Flotte ins Tinaarische Meer verlegt, um der hier größer werdenden Bedrohung durch das Torog’Nai entgegenzutreten und gleichzeitig in den Kampf gegen die finsteren Anhänger des Schwarzen Seedrachen Kar zu treten. Ihr neuer Heimathafen wird Josephinenburg sein.
BAUBEGINN KLOSTER
PGR. In der neuen Rabensteiner Vorstadt von Zly Komorow haben die Bauarbeiten für ein neues Kloster begonnen. Dieses soll den Namen Annengrund tragen und unter dem Schutz der Hl. Anna stehen. Der Bau wurde möglich dank einer großzügigen Spende aus den Hartzbergen. Im Kloster werden zukünftig nicht nur das Wort der Zwei Götter verbreitet, sondern auch alle Kinder sowie bisher unvermögende Erwachsene der Stadt im Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt.
SCHÄTZE AUS ÜBERSEE
GRS. Bei der Befriedung der Insel Judoji Salis in Seelandya entdeckten die Befreier bei den Einheimischen ungewöhnliche Pflanzen auf einigen Feldern. Nach eingehender Befragung stellte sich heraus, dass die Anhänger des Schwarzen Seedrachen Kar sie zwangen diese Pflanzen anzubauen, um daraus Elixiere zur rituellen Stärkung zu brauen. Bei den Pflanzen handelt es sich um Kaffee, Pfeffer und Rohrzucker. Angeblich werden sie auch auf den beiden bisher noch nicht befriedeten Schwesterinseln Rugard und Zalikrante angebaut. Mitgereiste Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft zu Lipisa vermuten einen Zusammenhang mit den vulkani-schen Aktivitäten des Zalikrante und der ungewöhnlich warmen Luft auf den Inseln.
ORKS VERWEIGERN GEFOLGSCHAFT
GLE. Eine gemeinsame Streitmacht aus Elsterthaler Söldnern und Einheiten der VRH, ist vom kürzlich eroberten Elsterbrück aus weiter gen Norden vorgestoßen, um endlich eine Verbindung in die Stadt Bila und zur Hafenstadt Bärenkron zu finden. Außerdem sollte ein Abkommen mit den hier ansässigen Orks geschlossen werden, welches die Besiedlung und Befestigung des Landes durch Elsterthal sowie die Akzeptanz der Herrschaft Elsterthals durch die Orks zu sichern.
Die schwer bewaffnete Expedition aus hunderten Söldnern Elsterthals und der VRH wurde angeführt von der legendären Schwar-zen Kohorte aus Finsterwalde und ihrem mindestens ebenso berühmt-berüchtigten Söldnerhauptmann Graf Alberus IV. von Schwarzensteyn.
Anstatt sich jedoch friedlich zu unterwerfen griffen die Orks immer wieder unvermittelt an und ließen Graf Alberus keine Wahl, als sich zu verteidigen und den Widerstand der Grünhäute auf seinem Wege, Siedlung um Siedlung zu zerschlagen.
Der Elsterthaler Grenzgraf Thietmar von der Rook rückte mit dem Tross nach und ließ schließlich am ehemaligen Hauptkultort der Orks ein Kloster errichten. "Dieses Kloster soll allen zeigen, dass die Herrschaft Elsterthals und der kulturschaffenden Völker über dieses Land und über die niederen Barbarenvölker durch die Zwei Götter endgültig ist.”, ließ er sich zitieren. Zudem soll der strate-gisch perfekt gelegene Ort zur Stadtfestung ausgebaut werden. Die überlebenden Orks erhielten die Gnade, ihre Schuld in den Mi-nen der VRH abarbeiten zu dürfen.
I M P R E S S U M
Leiter des Rabens in Lipisa: Baldwin von Gronetal
Was nicht heißt, daß er alles absegnet, was die Regionalen Abteilungen hinzufügen.
Die Mitarbeiter (Schreiberlinge, Zeichner etc.) leben meist zu einem Großteil von den Einkünften ihrer Tätigkeit und zahlen darauf auch Steuern in ihrem Lan-desteil. Eine Zensur findet nicht statt. Dank den Zweigöttern, dass sie uns gaben große Ohren, gerechte Zungen und flinke Finker! Lob und Preis! Tai gerai!
Abkürzungen der Landesteile mit Regionalen Leitern: KBA=Barlinum – Hugo v. Lepodtsthal// HRA=Raben – Wilhelm Stubring// HHA=Hartenfels – Helmund v. Stattenhalt// HEL=Elsterthal- Marius von Osterfurt// HFI=Finsterwalde – Udalricus Fil-Duci// HBE=Berg – Theodor Ganimet// GBA=Barenlyn – Lisanne Graupen// GWG=Wiesengrund – Muindor von Mytz // GHV=Havellandya – „Lennhart“ Sternbring// GSG=Spreewaldyn & Granitza – Ottokar von Liesling// GNR=Neu Raben - Her-mann Tintenkiel // GRS=Rabenbucht, Nord- & Westseelandya – Guntram Hellen// GLE=Leuenburg, Elstergrund & Südseelandya – Friedlinde von Do-mitz// PGR = Protektorat Granitza – Janucz Lietzmann// LIP=Lipisa -s.o. Zeichnungen: Abisir Federkiel