Der Rabe 271
Der Rabe
| |
Jahr | 271 |
Titel | Frühjahr
|
Der Rabe, erschienen am 11.Argyr im Lindenmond 271nF
In diesem Raben geht es wieder aufwärts mit dem Land...
KÖNIGSVERKÜNDUNG
STEUERERLASS FÜR ALLE, DIE SICH DEM NEU GEGRÜNDETEN RITTERORDEN ANSCHLIEßEN!
KBA//Bârlinum Schon während der beginnenden Seuche, als viele das Unheil noch nicht wahrhaben wollten, entsandte unser geliebter König Maximilian XIII., Einiger des Reiches, Beschützer des Glaubens, Heilsbringer etc. seine getreuen Ritter in die Landesteile zur Unterstützung der Notleidenden. Seine Leibritter taten sich samt und sonders im schwer gebeutelten Raben und darüber hinaus hervor. Be-vor man mehr über den Verlauf der Fleck-keuche wusste, blieben auch viele dieser tapferen Recken auf diesem so anderen Feld der Ehre. Lob und Ehr den Gefallenen!
So entsann unser von der Zweigötter Gnaden König Maximilian XIII. einen neuen Ritterorden zum Schutz und Wohl seiner geliebten Bevölkerung und stiftete diesen kurzerhand. Ein Prozess, der sich ansonsten jahrelang hinziehen kann. Das ist Schaffenskraft im Angesicht der Herausforderung. Anfangs und umgangs-sprachlich noch immer als Maskenorden bekannt, machten sie sich bald als Ehrenritter einen Namen und zogen durch das Land und halfen, wo Hilfe von Nöten. Besonders ihr Wagemut beim Räumen verlassener Häuser und Gehöfte fiel bei den kraftlosen Beobachtern auf. Nächtelang beriet sich der König mit seinem Hohen Rat. Dieser Hohe Rot im Reich verkörpert die edelsten der Edlen aus dem ganzen Reich in unserem schönen Bârlinum. Sie ersannen neben dem Ritterorden mit seinen Strukturen folgendes Protokoll:
Sichten, denn man muß sich ja erst einen Überblick verschaffen, Retten, wer noch am Leben ist, Bergen der Toten und später deren Bestattung, Reinigen der Menschen, denn nur ein sauberer Mensch kann genesen & und das Reinigen der Gebäude, denn nur ein sauberes Haus kann einen gesunden Menschen erschaffen, Helfen, wo noch Hilfe benötigt, Pflegen, denn die Schwachen kommen so schneller auf die Beine und können mithelfen, Versorgen, denn ein voller Magen packt besser mit an.
Musterer gehen durch das Land, man muß kein Ritter sein, um Ehrenritter zu werden, der Orden sucht viele Mitstreiter! Melden kann man sich in jeder größeren Stadt im gesamten Reich!
NEUES VOM KRIEG IN DEN CLANLANDEN
UNSER EIGENES HEER IST BEREITS AUF FREMDEN BODEN UND BALD HABEN WIR GESIEGT!
Noch immer tobt der Krieg in unserem Nachbarland. Doch die verbündeten Heere können den Invasoren in weiten Teilen Ge-biete abtrotzen oder zumindest die verbliebe-nen Bastionen sichern.
Siegreiche Schlacht an der Schwarzflutfurt
Der Angriff eines großen Schwarzorkenheeres auf den Sitz des Kriegsherrn der Nord-landclans, Thane Thunar Graupelz, konnte an der Schwarzflutfurt in der Provinz Galthron erfolgreich abgewehrt werden. Ein Aufgebot der verbündeten Reiterei brach auf, um den Feind zu stoppen und zu binden, bis die langsameren Kämpfer zu Fuß eintreffen würden. Unter Führung des trawonischen Ordens von Schwert und Kelch und des Odems Bahamuths, prallte die Reiterei in schnellem Sturmritt auf den überraschten Feind. Deutlich konnte man das Laudate Bahamuth über dem Schlachtfeld hören und den Feind ein erstes Mal im Vormarsch stop-pen. Nach dem Eintreffen der Fußtruppen, konnten die rasch errichteten Schanzen er-weitert und der Feind, der sich inzwischen gesammelt hatte, ein zweites Mal geschlagen werden – dieses Mal vernichtend.
Der Kampf gegen die Zaraqs erreicht Terra Nigra
Die plötzlich auftauchenden „Luftschiffe“ der sich selbst Zaraq nennenden Kriegsmagier bleiben weiterhin schwer zu kontern oder abzuweh-ren. Ein solcher Angriff auf die Stadt Fenrak konnte jedoch abgewehrt werden, wenn auch nur unter großen Anstrengungen und Opfern. Die große Hafenstadt Tinarr, der das Tinarrische Meer seinen Namen verdankte, bleibt vorerst be-setzt und dient den Besatzern inzwischen vermut-lich als Hauptquartier und Ausgangspunkt für weitere Eroberungszüge. Cahrstett gilt nun als letzter sicherer Hafen der Westküste.
Und nun gibt es inzwischen auch aus dem Nach-barland Terra Nigra beunruhigende Meldungen. So herrschte lange Zeit herrschte Verwunderung darüber, warum die Zaraq keinen Angriff in Rich-tung des Tinarer Korridors starteten. Nun haben Späher dieses Mysterium möglicherweise aufge-klärt. Die Zaraq haben ihre militärischen Bemü-hungen in den letzten Monaten in Richtung Sü-den fokussiert und umfangreiche Gebiete in Terra Nigra erobert, in denen auch eine ganze Reihe ma-gischer Kraftknoten liegen. Indes mehren sich die Gerüchte über einen tobenden Bürgerkrieg im Nachbarland der Nordlandclans, der die Abwehr dieser Invasoren erschwert.
Unsere heldenhaften Krieger
Alle tapferen Edle, Krieger und Versorger die in-nerhalb der Fristen an den Sammelorten in Spree-waldyn erschienen sind, haben inzwischen das Heimatreich bei Gubyn verlassen und die Nissa überquert. Ein farbprächtiges Bannerheer verließ die lange Brücke, die von den Bürgern der Stadt schön geschmückt wurde. „Beinahe habe ich mich schon an die schönen Zelte, Turniere zum Zeitvertreib und Gaukler gewöhnt, es war ja wie ein großer Markt, der hier wochenlang stattfand“, sagte Ratmitglied Maria Winterkorn. Berichten zufolge haben Sie beireits den Travenmoorwald gequert und machen sich bereit, das Rabengebirge zu über-queren. Der Feuerpass ist das nächste Etappenziel. Doch Feuerstadt gilt als belagert – was wird das vereinte Heer dort erwarten? Luftschiffe oder Schwarzorks? Wir schließen euch in unsere Gebete mit ein!
Der große Sauwedel ist zurück
HHA/Wartbrügg. Nach über zwei Jahrhun-derten wurde erstmals wieder ein Troll in den Sümpfen bei Wartbrügg an der Schwarzen Elster gesehen. Denn obgleich die teilweise nicht passierbaren Sümpfe den Namen Trollsümpfe tragen, wurde seit dem großen Krieg hier kein Exemplar seiner Rasse mehr gesehen. Befragt nach seiner Herkunft und seinem Begehr, antwortete der Troll: “Familie schla-fen. Lange. Jetzt wieder Brückentroll. So wie mit Menschlingen besprochen.” Und tat-sächlich wurde nach einer langen Suche in den Archiven der Stadt ein uralter Vertrag zwischen der Stadt und einem als Brücken-troll titulierten Wesen gefunden, in dem die-ses mit der Wacht über die Brücke und den Brückenzoll beauftragt wurde. Stolz kann die Stadt mit der Warte an der Brücke nun wie-der von sich sagen, dass ein Brückentroll wie zur Zeit der Gründungsväter über die Brücke wacht. Was seine weitere Aussage “War jetzt rich-tige Zeit zum Aufwachen.” konkret bedeutet und wie sein Schlaf aussah, versucht nun ein Kollegium der Herzoglich Hartenfelser Aka-demie der Wissenschaften zu ergründen. Außerdem soll der Troll zu seinen Erinne-rungen befragt werden. Als Augenzeuge von längst vergessenen Tagen könnten seine Erinnerungen höchst aufschlussreich sein. Auch die fernen Leuten aus Bârlinum ma-chen sich schon gern mal nach Wartbrügg auf um sich dieses Wunder anschauen. „Ick find dett scheen, dess die Biester wieder hei-misch werden. Miene Berta hatt och ne Stull mehr fürn Troll jeschmiert.“
SCHATZ GEFUNDEN
HEL/Mannenfeld. Die Bauern des Dorfes Hackinpfeffelde in der Nähe von Mannenfeld staunten nicht schlecht, als sie beim Ausheben eines neuen Brunnens auf einen gewaltigen Schatz stießen, der hier vergraben lag.
„Ja. Des war so. Ich wollte gerade den Spaten in die Erde hauen, da machte es ponk und der Spaten wollt nich weiter rin. Und da dacht wir so, hole mer diesen blöden Stein halt mit der Hand naus. Und dann war des gar kein Stein, sondern nen alter Kessel, den se mit Schmuck jefüllt ham! Und dann haben wir weitergegra-ben und noch mehr Kessel jefunden! Des hemm mer nich geglaubt am Anfang. Aber des war wirklich so!“, so sagte unserem Schreiber der Bauer Allert.
Die durch den Grafen hinzugezogenen Exper-ten der Universität von Lipisa gehen davon aus, dass der Fund aus der mythischen Zeit stammt und von einem heidnischen Adelshaus versteckt wurden – vermutlich aufgrund einer bevorstehenden Schlacht.
Gefunden wurden fein gearbeitete Karaffen Schüsseln aus Glas, kunstvolle Gewandspangen, Fibeln und Schläfenringe aus Silber. Dazu kommen einige teilweise sehr prunkvoll gear-beitet Schwerter, Äxte und Schildbuckel sowie etwa 100 Silber und Goldmünzen. Bei weiteren Grabungen in der Umgebung wurden 11 Rinder, Pferde und Hunde entdeckt. Ob diese etwas mit dem Schatz zu tun haben, konnten die Gelehrten aus Lipisa nicht beant-worten. Die Finder des Schatzes hoffen nun natürlich auf eine Belohnung. Wir drücken die Daumen.
Altes Hausmittel
oder bloße Druidenweisheit? Stören Dich auch die Fliegen? Der Druide des Klauenwaldes, der sich selbst als Oberdruide des Westlands nennt, gibt fol-genden Tipp gegen die vielen Fliegen: Sammel einen Fliegenpilz, zerschnippel und koche ihn mit etwas Milch auf. Stell dann den Teller draußen hin und die Fliegen sterben… wie halt die Fliegen. Deshalb heißt er doch so! Aber vorsicht, nicht verwen-den in der Nähe von Haustieren oder Kindern. Bevor Sie es tun - einer unserer Schreiber probierte es für Sie aus : „Muffensausen hatte ick schon beim Schneiden aus dem Feenring, ja, beim bloßen An-fassen. Aber dann ging alles schnell. Gestunken hats – aber auch auch geholfen.“
Händewaschen nicht vergessen!
==Magischer Zusammenhang bei der Fleckkeuche?==
GWG/Loburgum. Die Academia Magyca Ra-bensteins gibt bekannt: Nach aktuellem Stand der Forschung im Fachbereiche Alchemystik von Neplu wurde bei der Fleckkeuche keinerlei astrale Arkanopsygokenie nach Theber mit einem höheren Ranges als 7 festgestellt, so wurde der Rabe in Brennaburc unterrichtet. Unser befreundeter Magus, Ansgar Rotschild, Mitglied der Magier der Stadt übersetzt das wie folgt: Es wurde keine magische Komponen-te bei der Fleckkeuche festgestellt. Weder im Entstehungsprozess der Vergangenheit noch bei der Ausbreitung im Körper. Nicht auszu-schließen seien demnach aufgrund der schwer lesbaren Bücher Thebers noch Einflußnahmen aus der Zukunft, nicht mundäne Magieformen oder gar klerikale Einflüsse.
Ungeheuer aus Thaskar in Elsterthal
GHB. Bereits zum 5. Male ist inzwischen das grüngeschuppte Seeungeheuer im Lauf der Unstrut gesichtet worden, vor allem im Grenzland von Thaskar und Elsterthal. Woher kommt es? Ist es ein natürlicher Be-wohner Thaskars, der sich in unsere Breiten verirrt hat oder ist es ein Teil einer großange-legten Operation, um Elsterthal zu destabili-sieren? Wie gefährlich ist das Monster? Schon tragen sich auch angrenzende Provin-zen mit der Furcht vor einer Ausbreitung oder einer Wanderung des Monsters. Auch in den Questbergen beginnen die Über-legungen, die Flussläufe an der Grenze zu Elsterthal irgendwie abzusperren oder zu kon-trollieren. Nur wie?, das ist die Frage der Stunde. Und natürlich auch: Wie kann man das Ungeheuer finden und einfangen. Reisende aus Spreewaldyn brachten auch den Vorschlag mit ein, vielleicht eine Plöhnsippe umzusiedeln. Plöhn sind kleine glücksbrin-gende beschuppte, echsen- oder drachenartige Wesen, die in den verzweigten Flußarmen leben. Es lockt übrigens noch immer der For-schungspreis „von Meitners“ in Höhe von 5 Gold, wem der von echten Drachen be-stätigte Nachweis gelingt, daß die Plöhn zu den echten Drachen gehören. In letzter Sekunde vor Drucklegung erhiel-ten wir noch ein offizielles Schreiben zum Thema: Arnd von Bleichingen, Ratsbe-vollmächtigter in Wirschaftsangelgegenhei-ten Groß-Hartzbergens, „Ja, es wurde schon Schafe gerissen und es sollen die Schäfer entschädigt werden, wenn eine Nachweis erbracht wird, daß es das Thaskarsche Monster war. Des weiteren rate ich dringend von der Haltung von See-kühen ab.“
Aufruf zum Handel
GWG/Mocerian. Die Schiffergilde Möckerns in Freimark Grünmark, Wiesengrund, bittet darum, sich von der Fleckkeuche nicht ein-schüchtern zu lassen und trotzdem weiter Wa-ren zu handeln und zu kaufen. Der Flusshandel mit Magdeburgum sei nahezu zum erliegen ge-kommen, ebenso wie viele Handelsrouten über Land. Auch wenn die Fleckkeuche eine schlim-me Seuche ist, mit dem Segen der Zwei Götter werde diese sicherlich besiegt werden können. Wenn dann jedoch die kleinen Händler und die großen Handelshäuser sowie jahrzehntelang etablierte Handelswege darniederliegen, so wä-ren die Folgen für Rabenstein und seine Wirt-schaft dann verheerend. Darum ist es Bürger-pflicht weiterhin gute Münzen auszugeben und die ehrlichen und ehrenwerten Händler Raben-steins zu unterstützen. Dein Kupfer gegen die Seuche und für Raben-stein!
Sumpfquerung mal wieder verschoben
GWG/Loburg. Das Strassenbauprojekt zur Durchquerung des Grünmärker Sumpfs ist erneut zum Erliegen gekom-men. Das seit Jahrzehnten laufende Un-terfangen, mit einem sicheren Fußweg durch die ausgedehnten Sümpfe eine einfa-che Alternative zum Schifffahrtsweg zu schaffen wurde (mal wieder) eingestellt. Der begleitende Magier der Akademie Magyca, Blasius Donubert Edler von Freudensfluss, 3. Sohn des Ritters Siegbert von Freudensfluss gab dazu unserem Schreiber vor Ort als fachliche Expertise in die Feder: "Ich bin jetzt seit 7 Jahren Adept aber ich hab selten so einen unbequemen Ort wie diesen Sumpf gesehen. Zu warm, zu nass und voller Mücken. Hier will eh keiner durchfahren. Also packen wir ein. Die ver-schwundenen Arbeiter suchen wir mal wann anders". Die Schiffahrtsgilde zu Möckern begrüßte die Einstellung der Arbeiten mit dem Ver-weis auf den Schutz der bedrohten getüpfel-ten Sumpfwachtel, die angeblich in dem Ge-biet leben soll.
Essen für die Opfer
Am diesjährigen Feiertag der Heiligen Lobryga am 12. Agyr im Mittmond spen-dete Freifrau Clothilde Adele von Kwedlin als Vertreterin der Freiherren Hartzberges dem Kloster Lobrygstein eine Küchenkut-sche. Sie war unter Berücksichtigung der Keuche als Vertreterin der regierenden Freiherren gekommen um dem Fest beizu-wohnen, welches dieses Jahr so ganz an-ders verlief. Stehen sonst Essen und Gesprä-che im Vordergrund, so waren diesmal die Gedanken bei den Betroffenen der Keuche. Die Küchenkutsche wird im Namen der heili-gen Lobryga zu den Betroffenen der Seuche fahren und dort Hoffnung und eine warme Mahlzeit spenden. Mögen die Zwei Götter den Weg der Kut-sche ebnen.
Hexenkommune in Barlinum
KBA/Spandowe. Unsere Schreiber aus Spandowe berichten, dass sich zwischen den nahe gelegenen Dörfern Falkenhain und Seegen am dortigen Waldsee ein Zir-kel von exzentrischen Naturmagiern und Mystikern niedergelassen hat. Sie plan-ten, dort eine Siedlung aus Holzhäusern auf Beinen für ihren Zirkel zu errichten, um an diesem Orte zu leben und zu lernen. Im Volke hat dieses Vorhaben eher Miss-trauen hervorgerufen. Schließlich gilt der Wald, in dem der Zirkel siedeln will, seit jeher als verrufen und nicht wenige Gru-selgeschichten ranken sich um diesen. Und niemand gehe freiwillig in den Fal-kenwald, warum sollten also diese Magier dort leben wollen? So fassten die zur Situa-tion befragten Vorsteher von Falkenhain und „Seegen“ die Stimmung im Volke zu-sammen. Unserem Schreiber gegenüber, betonten die Vertreter des Zirkels jedoch, dass sie ein Zirkel wandermüder Abenteurer seien und sie eine Vision an diesen See geführt hätte. Sie kämen aus allen Teilen Rabensteins und wären über Jahre auf Wanderschaft gewe-sen. Nun wollten sie sich hier zur Ruhe set-zen und hätten sich dazu die bebeinten Häuser einfallen lassen, als Symbol für die langen Wanderjahre.
Danke
HRA Eine Reihe von Dankesbriefen erreichte die Redaktion, sie betreffen hauptsächlich Südraben. Auch wenn ihr nur auf der Durchreise seid, unser Dank möge euch erreichen. In Auszügen seien hier drei gedruckt:
Vielen Dank den fähigen Heilern mit dem Blatt am Kragen. Bevor wir euch danken konn-ten, wart ihr schon wieder des morgens unterwegs gewesen. Im Namen unseres gesamten Kreises Renneberg, denn wie wir erfuhren, wart ihr in mehreren Dörfern im Kreis. Im Namen des Vogtes Graubert soll euch stets die Türe offenstehen und wenn ihr was braucht, so sollt ihr es erhalten! Annalisa, Dorfvorsteherin.
Danke dem Heiler Silberblatt, wie wir ihn die letzten Tage nannten. Du hast mit deinem Troß die Stadt Jessyn gerettet. So konnte die Hilfe des Königs andernorts helfen. Die Stadt stellt Dir ein Auskommen als Ehrenbürger in Aussicht. Komm bitte zurück! Der Rat der Stadt Jessyn
Wyttenberge hatte Glück dieser Tage und war nicht so schwer getroffen von der Fleckkeuche.
Viele Flüchtende, die wir bei uns aufnahmen und Obdach boten, berichteten von einer Heilerin mit einem gestickten Blatt am Kragen, die von Tür zu Tür ging und den Menschen half, oder auch empfahl nach eingehender Untersuchung das Dorf zu verlassen. Doch sie kümmerte sich nicht nur um die Gesunden und Kranken, nein, auch um die Toten kümmerte sie sich- wenn es gestattet wurde, brachte man diese zum nahen Wald und legte sie an einen Baum. Sehr Argyrgefällig. Schwester im Geiste der Heilung – im Namen meines Heilerhauses lade ich dich zum Gespräch ein, es soll dein Schaden nicht sein! Neben dem Austausch von Wissen haben die Flüchtlinge für dich gesammelt und etwas schönes geschaffen. Vorsteherin des Heilerhauses, Schwester Amalia Johanna von Zahna
Eine Lichtgestalt ist von uns gegangen
Ein Nachruf auf die Rose von Annaburg
HHA/Annaburg. Ein Mensch ist gestor-ben. Seine Leiche wird verbrannt. Die An-gehörigen trauern. Ein Anblick, der leider alltäglich geworden ist in dieser Zeit.
Und doch ging diese Mal eine ganz besonde-re Person von uns, eine Lichtgestalt, wie sie uns nur alle paar Generationen geschenkt wird.
Niemand außer einer solchen Lichtgestalt wäre auf die Idee gekommen, Jahr um Jahr eine altehrwürdige Festung von Kindern bunt anmalen zu lassen. Oder eine miefige, triste Festungsstadt in einen lebendigen, quirligen Anziehungspunkt für Künstler alle Art zu verwandeln; Heiler, Alchemisten und andere Gelehrte in diese Stadt zu locken und unter dem Volke zu wandeln, als einer von ihnen.
Josephine von Hartenfels-Annaburg-Belborg, Gräfin zu Annaburg und ehemalige Herzogin von Hartenfels und Aquileia, ist im Alter von 47 Jahren an der Fleckenkeuche gestorben. Als einziges Kind von Herzog Heinrich von Hartenfels, wuchs Josephine als Kronprinzes-sin auf und wurde auf ihre Rolle der Herzogin vorbereitet. Und doch kam der Tod ihrer El-tern für die gerade 20jährige junge Frau viel zu früh. Halt fand sie in dieser schweren Zeit bei ihrem Onkel Viktor Jarek von Hartenfels und ihrem Vetter Friedrich Franziskus von Har-tenfels, während ihr Seneschall Dragan von Karkowi das Herzogtum durch die unruhigen Wasser lenkte. Doch als einige Jahre später ihr Onkel und Thronfolger im Dunklen Reich fiel und ihr Vetter schwerst verletzt nur zurückkehrte, fiel eine Meute feiger Verschwörer über das ge-schwächte Herzogshaus und seine Getreuen her. Herzogin Josephine musste unter dem Druck der Verschwörer abdanken und die Krone an ihren noch immer geschwächten Vetter Friedrich Franziskus abgeben. Als die Verschwörung dann doch aufgedeckt werden konnte, war es für sie schon zu spät. Ihre große Liebe, Konrad Schmitt, selbst Veteran der Schlachten im Dunklen Reich, war be-reits wegen angeblichem Hochverrat hinge-richtet worden. Erst als neu eingesetzte Gräfin der Fe-stungsgrafschaft Annaburg, schöpfte sie neue Kraft und Hoffnung und verwandelte die Stadt diese in einen Hort der Künste und Forschung.
Wie ihr Vorbild, die Heilige Anna, erlernte sie die Heilkunst und förderte den Anbau von Heilkräutern in den gräflichen Gärten. Sie baute die prachtvollen, alchemistischen Labore von Annaburg wieder auf, öffnete den großen Tiergarten für jedermann und gründete mit ihrem Vetter Herzog Friedrich Franziskus zusammen die Herzoglich Har-tenfelser Akademie der Wissenschaften zu Annaburg.
Doch ihre Strahlkraft wirkte weit über An-naburg hinaus. Sie wurde zum Herzen der Grafschaft, zur Seele des ganzen Herzog-tums. Wohin sie kam, eroberte sie die Her-zen der Anwesenden. Kaum jemand, den ihr Charme nicht erreichte.
Und kaum, dass die Seuche den Süden er-reichte, fand die Gräfin ihren Platz im Laza-rett des St. Anna-Kloster zu Annaburg und verlies dieses nur zum Schlafen. Über ein Jahr war sie dort als Heilerin tätig, bevor sie während eines Besuchs in Kemerberg ihr schließlich zum Opfer fiel. Und so verwelkte die Rose von Hartenfels schließlich.
Bis zur Volljährigkeit der 15jährigen Erbgrä-fin Anna Danica, wird ihr Vater Graf Ro-degar von Annaburg die Grafschaft in ihrem Namen vorerst führen.
Feensichtungen
Aus dem ganzen Land erreichen unsere Redak-tionen Berichte von Feensichtungen. Die Feen unterschiedlichster Art sollen sich aber nicht gefährlich sondern eher hilfreich verhalten haben und besonders denen erschienen sein, die Famili-enmitglieder an die Seuche verloren haben. Wenn also Wichte in der Küche stehen oder die Kinderzimmer über Nacht aufgeräumt sind, so besteht kein Anlass zur Sorge.
Nymphe von Schobendorf
HRA/ Lugkinwald. Es war einmal, im schönen Schobendorf in Raben, daß eine Magd Ella eifrig die Räume für die Herrschaft bereitete, die am näch-sten Tag ankommen sollte. Die Fenster wurden geputzt, die Böden ge-schrubbt, der Rasen von Burschen geschnitten. Seit einigen Tagen rollten die Fässer in die Keller, und Rinder und Schweinehälften hingen im Eiskel-ler. ja es sollte auch ein Fest geben. Doch anstatt der Kutschen mit den hohen Herren, kamen am Abend davor Räuber auf ihren Gäulen. Sie erschlugen den Vogt und einige Knechte und ließen die anderen für sie aufwarten! Doch unsere Magd floh in den nahen Wald. Da sie sehr schön war, nahmen die Räuber die Verfolgung auf. Das Buschwerk war dich und manch Kratzer verunzierte Bald die zarte Haut, ihr Rock blieb an manchem Strauch hängen und die Räuber konnten so ihrer Spur gut folgen. Den nahen Tod vor Augen hielt sie an einem kleinen Weiher inne, flehte die Götter an. Und es brodelte der See, Nebel stieg auf und es schwebte über dem See eine holde schöne Gestalt. „Kein Leid soll Dir widerfahren, wenn du von meinen Wassern trinkst!“ Was blieb Ella übrig, und so senkte sie ihr haupt und schöpfte aus den kühlen Wassern. Wie von einem Sog erfaßt ging sie sicheren Schrittes im tiefer in den Weiher hinein. Schon erreichten die finsteren Gesellen mit ihren schartigen Säbeln, Forken und Fackeln das Ufer. Im Nebel sahen sie verschwommen das Ziel ihrer Begierden und stürzten das Wasser aufwirbelnd ihr hinterher. Doch nach einigen Schritten strauchelten sie und in ihrer Not schrie sie Flüche und Verwünschungen! Die Mordsgesellen zerrten und stukten einannder, bis es endlich wieder still wurde. Ella jedoch glitt wie ein Schwan durch das Wasser und erreichte die andere Seite, die Räuber jedoch wurde zu Baumstämmen, langsam vermodernd am Ufer, das sie niemals mehr erreichten sollten. Noch heute pilgern Frauen zur Nympe Lyno oder der gesegneten Ella und trinken von ihren Wassern, um Schutz vor üblen Nachstellungen zu erhalten.
Erfolg der Quarantänekolonie auf St. Lenka
Neue Kolonien/Friedrichsburg. Die Schutzmaßnahmen gegen die im Rabensteiner Mutterland grassierende Fleckkeuche ha-ben sich bewährt. Auch weiterhin gibt weiterhin keinen einzigen Fall der Seuche in den neuen Marken am Kanal. Das Konzept der Heiligen Wochen für Einreisende scheint sich zu bewähren. So müssen Reisende, welche an Land gehen wollen, seit dem Sommer zuvor in eine als „Argyr- und Lyxxarks-Wochen“ ge-nannte Quarantäne auf der Insel St. Lenka vor der Küste der neuen Marken. Sobald die beiden Wochen um sind und die Rei-senden keine Anzeichen einer Fleckkeuche gezeigt haben, dür-fen sie die Insel wieder verlassen. Betreut und geschützt werden die Reisenden in dieser Zeit von einem Kontingent Wachen und Heiler des Ordens der Hl. An-na. Die „Argyr- und Lyxxarks-Wochen“ sollen auf gemeinsamen Beschluss des Rittertages der neuen Marken und der Vereinig-ten Rabensteiner Handelsgesellschaft vorerst beibehalten wer-den, bis man sicher sein kann, dass die Fleckkeuche endgültig besiegt wurde.
Neues Viertel in Cahrstett
XNR/Cahrstedt Das Quarantänelager vor den mit Pfählen verstärkten Erdwällen wurde zu einem neuen Viertel deklariert. Es bekommt dadurch einen eigenen Sprecher. Das Lager war für alle ankommende Reisende gedacht und in Cahrstett wurde auch kein Fall der Fleckkeuche aktenkundig. Da es an einem Hospital mangelt, liegt es wohl am Wohlwollen der Zweigöt-ter - Spötter meinen, daß die lange Reisezeit durch Stedingen vielleicht auch damit zu tun hat. Durch das Viertelrecht ist es den Bewohnern nun gestattet, feste Feuer zu errichten. Die Betreiber flinker Küchen waren bis zuletzt dagegen, verdienten sie sich doch gut an der Verproviantierung.
Grab des Heiligen Gintaras entdeckt
Neue Kolonien/Friedrichsburg. Völlig überraschend entdeckte eine Harten-felser Expedition unter dem Kommando von Felicia von Kemius und Lud-ger Faber von Schmedeberg in den Weiten der noch nicht befriedeten Län-der, eine versiegelte Höhle mit dem Symbol der Zwei Götter. Nach einer oberflächlichen Analyse entschieden die anwesenden Ritter, das Siegel zu öffnen und die Höhle hinter dem Siegel zu erkunden. So fand man eine größere Höhle mit einer Quelle nahe des Eingangs sowie etwas tiefer einen Sarkophag mit der Aufschrift: “Hier ruhet in alle Ewig-lichkeit und unter dem Schutze Argyrs und Lyxxarks unser seelig’ Bruder Gintaras der umgeben von seinen Getreuen aufbrach nach der Herkunft der Zweien zu suchen. Tai gerai.” In dem Sarkophag fanden sich die Überreste eines Kriegers mit den Insi-gnien Argyrs und Lyxxarks sowie einige Schriftrollen. Rasch verbreitete sich die Kunde vom Grab des Gintaras, spätestens, als die Priester Gintaras als einen Weggefährten des Heiligen Guldir erkann-ten und die Aura der Höhle als heilig erkannten. Auch bestätigten alle An-gereisten die erfrischende und übernatürlich belebende Wirkung des Quell-wassers. Auf Geheiß des Ordens von Schwert von Rose wurde daraufhin mit dem Bau einer Klosterburg um die Höhle herum begonnen.
Zivilisation entdeckt!
Wir sind nicht allein am Kanal! Neue Kolonien/Friedrichsburg. Eine Expedition unter Führung von Berengar Belá von Belborg-Nischwitt und Ulrike von Hohenthal ist bei der Befriedung des westlichen Kanalufers überraschend auf eine neue Zivilisation gestoßen. Nachdem die VRH und die Hartenfelser Ritterschaft bisher aus-schließlich auf dem östlichen Kanalufer aktiv waren und das Land von Banditen und Piraten befreiten, sollte endlich auch das Westufer be-friedet werden. Die hierzu ausgezogene Expedition traf jedoch nach dem Anlanden und einem Vorstoß in das Landesinnere auf ein gut organisiertes, kleines Heer, das sich unserer, von den Zwei Göttern gesegneten Expedition trotzig entgegenstellte. Nach längerer, lebhafter Diskussion einigten sich die Anführer auf ein gegenseitiges Anerkennen und die Expedition wurde nach Kupferstadt, die Hauptstadt des Fürstentums Myrhaven eingeladen, wo sich die Rabensteiner an der Gastfreundschaft der Myrhavener erfreuen konn-ten. Myrhaven erweist sich als überraschend gut strukturierter Kirchen-staat, der von einem Ratsfürsten geführt wird. Uns eint das Ziel, den armen Menschen, die am Kanal leben, wieder Hoffnung zu schenken und etwaige Kreaturen, die sich aufgrund der langen Abwesenheit von Recht und Ordnung hier breitmachen konnten, auszurotten. Diplomatische Kontakte wurden etabliert, die Einflussgebiete defi-niert, Handelsverträge sowie ein Schutz- und Trutzbündnis gegen die Piraten abgeschlossen.
Erste Quellfahrer eingetroffen
Maximiliansbucht. Im Freudenmo-nat sind erste Siedler aus den Her-zogtümern Raben, Elsterthal und Fynsterwalde sowie aus Barlinum in den neuen Marken eingetroffen. Voller Tatendrang, Idealismus und dem Mut, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und sich ein neues aufzubauen, trafen 60 Neusiedler mit der Regina Gratia Lucia Aurea und der Dux Albertus Unitator in Friedrichsburg ein. „Die Fleckkeuche hat mir meine gesamte Familie genommen. Ich habe mitansehen müssen, wie sie elendig verreckt sind. Und dann habe ich auch noch meine Kunden verloren. Wer baut denn noch neue Häuser, wenn ohnehin so viele leer stehen, weil die Bewohner totge-hen? Und dann habe ich den Aufruf gesehen, dass man hier ein neues Leben anfangen kann. Und da dach-te ich bei mir, arbeiten kannste doch noch und warum nicht? Schlimmer als die stinkenden, schlammigen Straßen von Bârlinum kann es hier auch nicht sein. Und wer weiß, viel-leicht mache ich hier ja mein Glück und finde noch eine Frau, die es mit einem alten, schrulligen Kerl wie mir aushält?“ so Albrecht Hunolt, Zimmermann aus Barlinum über seine Gründe in die neuen Marken aufzubrechen. Kurz vor den Neusiedlern trafen auch die ersten Quellfahrer hier ein, wie sich die Ritter und ihr Gefolge seit der Entdeckung des Heiligen Grabes von Gintaras nennen; die Ritter, die dem Aufruf der VRH und des Ordens von Schwert und Rose gefolgt sind, um dem Land den wohlverdienten Frieden zu brin-gen und die Straßen und Siedlungen vor Unheil zu schützen. Denn so zwar die Gebiete um die Hafenstädte gesi-chert wurden, sind die Weiten des Landes außerhalb dieser Grenzen un-bekannt und voller Gefahren und Ge-heimnisse, die es zu finden gilt. Und auch einige der vor allem aus Elsterthal und Raben stammenden Ritter gilt, dass sie hoffen, hier ihr Glück zu ma-chen.
„Ich bin der 5. Sohn meines Vaters. Alles was ich kann, ist Ritter sein und hier braucht man mich. Argyr und Lyxxark werden über mich wachen und mein göttergefälliges Werk begleiten.“, so sagte uns der Rabener Ritter Man-hard von Kiburg aus dem Herzogtum Raben.. „Ich habe schon mit einigen der anderen Ritter gesprochen. Einige denken wie ich. Warum sollten wir uns hier nicht ein kleines Stück Land neh-men und eine eigene, kleine Herrschaft errichten? Land soll es hier doch genug geben. Und so mir die 2 hold sind und mein Handeln ihr Wohlgefallen findet, wird unser Werk wohl gesegnet sein.“ Begleitet werden die Überfahrt und die beiden Heiligen Wochen auf St. Lenka von unseren Schreibern Johann Sieben-setzer und Stanislaw Trellitz. Beide werden in Zukunft über die Gescheh-nisse in den Neuen Marken berichten. Wie wir erfahren haben, sollen die Quellfahrer unter Führung der Vetera-nen des Ordens von Schwert und Rose versuchen, den Landweg von Fried-richsburg nach Maximiliansbucht zu sichern. Landnahmen sollen vor allem rings um Tilshavn, Braunsberg sowie an der Großen Brücke erfolgen.
Erste Lieferungen von Salzfisch
Friedrichsburg. Die ersten Schiffs-ladungen von heimischen Kunst-objekten, Felle, Leder, Salz, Tran sowie Salzfisch aus den Neuen Marken sind in Rabenstein einge-troffen und wurden über die Kon-tore der Vereinigte Rabensteiner Handelsgesellschaft rasch ver-kauft. Die Handelsgesellschaft spricht von einem ersten großen Erfolg, scheint doch die Nachfrage nach Handelsgütern aus den Neuen Marken die Erwartungen vollends zu erfüllen. Nikodemus Speck, Mitglied des Rates der 11, sagte unse-rem Schreiber: „Wir haben Geschichte geschrieben. Auch wenn die Fleckkeuche unsere Planungen für das erste Jahr beeinträchtigt haben, konnten wir jetzt endlich die erwarteten Handelsfahrten aufnehmen. Die Lagerhäuser in Maximili-ansbucht sind voll und wir freuen uns auf die nächsten Schiffe.
Minendörfer und Steinbrüche entdeckt
Friedrichsburg. Während der Streifzüge durch die noch unbefriedeten Länder wurden immer wieder Hinweise auf Steinbrüche und Minen ge-funden. Diesen nachgehend, fanden die entsandten Expeditionen tat-sächlich 2 Minenschächte und einen ersten brachliegenden Steinbruch. Während der Exploration wurde in den Minen Eisenerz nachgewiesen. So hofft nun die Vereinigte Rabensteiner Handelsgesellschaft auf Lyxxark-gesegnete Berge. Die Minen und Steinbrüche sollen im Laufe der nächsten Monate wei-ter erforscht und hoffentlich wieder in Nutzung gehen.
Ein letztes Mal…
XNR/Cahrstett. Ein letztes Mal zum Tag des Richtfests konnten die Bürger, Bewohner und Reisen-de das Werftgelände neben der Schwarenwerft im Norden Cahr-stetts betreten. Es wurde mit Mu-sik ein rauschendes Fest, Gaukler spielten auf und Ritter Hendrik und Ratsfrau Tiade hielten schöne Reden mit gekonnter Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Besucher bestaunten den künstlichen Nebenarm der Silk mit seinen Schleusen, die zum Staunen der Bevölkerung mehrere Male betätigt wurden. Gegen die Naturgewalt strömenden Wassers fielen die beiden gro-ßen Hallen mit steinernem Becken nicht so sehr ins Ge-wicht. Einige Fragen wurden nicht geklärt: Warum wurden die Fluttore an den Hallen nicht in Einsatz gezeigt? Wo-für sind die Rillen im Boden-Rituale? Was machen die Kräne und was verbirgt sich unter den Planen? Versteckt sich dort ein neuer Schiffstyp? Haben Gesänge den Boden geöffnet und das Graben erel-digt?
Gedanken eines alten Grafen
Friede, Freude und arme Ritter
Mein Name ist Waldemar von Schwingen* und ich beschäftige mich mit der Geschichte Raben-steins, seit meine Töchter das Land regieren und ich vom Turm-zimmer aus zusehe. Da hat die Seuche unser Land ganz schön gebeutelt, was Jungelchen? Das war wie damals im verflixten Jahr, als meine Großtante Siglinde von Kreuchenburg starb und mit ihr der ganze Ort. Sie war auf einer Reise gewesen – und als sie dann zurückkam… Ach, darüber willst du von mir nichts hören? Ah!, über die Diplomatiesache. Ja, genau. Damals…. Da war die Meinung von Diplomaten noch was wert und man trank so lange miteinan-der, bis eine Lösung gefunden wurde. Und da spielte es keine Rolle, ob das Gegenüber alt oder jung, hübsch oder häßlich, Mann oder Frau war.
Aber das Wirken von Gesandten ist häufig im Verborgenen.
Noch vor Jahren war Caro ein offe-nes Scheunentor und nur der aktiven Freundlichkeit von Kreuz, Pik und Herz ist es zu verdanken, das nicht ein wilder Söldnerhaufen die Macht an sich gerissen hat. Und bei den Zwei Göttern, Versuche dazu gab es einige.
Kreuz schützt die See, Pik das Oberland, Herz den Westen. Ge-meinsam haben sie für Ordnung gesorgt, Räuber zur Strecke ge-bracht und die Versorgung gesi-chert, während Caro brannte, viele starben und die Felder verheert wa-ren. Und nun hat Caro eine Dame und einen Buben, jedoch keinen Kö-nig. Der Bube schmollt und die Dame steckt den Kopf in den Sand. Alle wissen, da stimmt etwas nicht, doch die Farben müssen sich finden und geeint vorgehen.
Und trinken. Gemeinsam.